Rheinland-Pfalz Gewalttätige Sport-Fans: FCK führt Rangliste in Rheinland-Pfalz an

Die Polizei hat nach einem Spiel ein Auge auf Fußballfans.
Die Polizei hat nach einem Spiel ein Auge auf Fußballfans.

Die Zahl der registrierten gewalttätigen Fans im Sport ist coronabedingt auf den niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre gesunken. Das geht aus einer Antwort des rheinland-pfälzischen Innenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage der CDU-Landtagsfraktion hervor. Im Juli 2020 seien in der Datei „Gewalttäter Sport“ bundesweit 8862 Menschen erfasst gewesen, davon 289 in Rheinland-Pfalz. Grund für die niedrige Zahl seien unter anderem die coronabedingte Unterbrechung der Fußball-Saison 2019/20 sowie deren Fortführung mit Geisterspielen ohne Zuschauer.

Noch im Dezember 2009 seien bundesweit rund 12.000 Menschen in der Datei „Gewalttäter Sport“ gelistet gewesen. 2014 habe die Zahl mit rund 13.000 gewalttätigen Fans ihren Höchststand erreicht. In Rheinland-Pfalz seien Ende 2009 insgesamt 291 Personen, die ausschließlich rheinland-pfälzischen Fußballvereinen zugeordnet werden konnten, in dem Register erfasst gewesen. Auch hier habe die Zahl im Jahr 2014 mit 433 gewalttätigen Fans den höchsten Stand erreicht. Erfasst werden die Daten von der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze in Nordrhein-Westfalen.

FCK vor Mainz 05

Nach Angaben des Ministeriums entfallen 161 der aktuell insgesamt 289 gewaltbereiten Fußball-Fans aus Rheinland-Pfalz auf den Drittligisten 1. FC Kaiserslautern, gefolgt vom Bundesligisten 1. FSV Mainz 05 (82) sowie den Oberligisten TuS Koblenz (22), Eintracht Trier (18) und VfR Wormatia 08 Worms (6). Gegen insgesamt 109 Fans wurde oder werde gegenwärtig ermittelt, mehrheitlich wegen Körperverletzung und Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Mit Stand von Juli 2020 seien gegen 693 Personen bundesweite Stadionverbote im Fußball verhängt gewesen. Entsprechende Verbote in anderen Sportarten seien der Landesregierung nicht bekannt. Gegen Fans rheinland-pfälzischer Vereine bestünden derzeit 27 bundesweite Stadionverbote, drei davon gegen Anhänger des 1. FSV Mainz 05 und 24 gegen Fans des 1. FC Kaiserslautern.

In die Datei „Gewalttäter Sport“ werden Menschen aufgenommen, gegen die im Rahmen von Sportveranstaltungen ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Darüber hinaus werden auch Daten von Fans gespeichert, gegen die von der Polizei Personalienfeststellungen, Platzverweise und Festnahmen angeordnet wurden und zu befürchten ist, dass sie sich auch künftig im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen an Straftaten beteiligen werden. Nach fünf Jahren werden Einträge in dem Register automatisch gelöscht, es sei denn, neue Erkenntnisse rechtfertigen eine verlängerte Speicherung der Daten.

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