Fußball Frauen-WM: TV-Übertragung laut ARD weiter unklar

Das Finale der Frauen-EM im vergangenen Sommer sahen 18 Millionen Menschen im TV. Für die WM droht nun ein Blackout.
Das Finale der Frauen-EM im vergangenen Sommer sahen 18 Millionen Menschen im TV. Für die WM droht nun ein Blackout.

Sky und DAZN haben trotz ihres verstärkten Engagements im Frauensport kein Interesse an den Fernsehrechten der Fußball-WM. Vertreter der Pay-TV-Anbieter sprachen sich am Donnerstag beim Sportwirtschaftskongress SpoBis in Düsseldorf stattdessen für Übertragungen des Turniers bei ARD und ZDF aus.

„Viele fragen mich, ob wir die Rechte kaufen können“, sagte Alice Mascia, Geschäftsführerin des Streamingdienstes DAZN. Aber „das würde nicht zu uns passen. Ich wünsche mir, dass es einen Abschluss gibt zwischen Fifa und den öffentlich-rechtlichen Sendern.“ Ähnlich äußerte sich Sky-Manager Charly Classen. „Die Frauen-Nationalmannschaft hat es verdient, im Sommer da zu sein“, sagte er über ARD und ZDF.

ARD: Kein neuer Stand

Rund sechs Wochen vor Beginn der WM vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland ist die Liveübertragung der WM-Spiele noch immer nicht gesichert. Der Weltverband Fifa hatte zuletzt auf ein bisher erfolgloses Ausschreibungsverfahren für die Rechte verwiesen. Der Medienforscher Christoph Bertling hatte jüngst im RHEINPFALZ-Interview auf die neue Rolle des Frauenfußballs als Premiumprodukt hingewiesen. Dass er das Turnier jetzt bestmöglich vermarkten will, könne man Fifa-Chef Gianni Infantino nicht vorwerfen, sagte der Wissenschaftler der Deutschen Sporthochschule in Köln. „Es ist das normale Geschäft – und Profisport auf dieser Ebene.“

ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky sagte am Donnerstag, dass es keinen „neuen Stand“ bei den Gesprächen mit der FIFA gebe. „Wir sind erstmalig damit konfrontiert, dass es eine Ausschreibung gab, die wir angeblich gewonnen haben“, aber es trotzdem keine Einigung gebe. Die FIFA habe sich bisher nicht konkret geäußert, „was wir zu zahlen haben“.

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