Ahrtal-Untersuchungsausschuss Feuerwehrführer forderte in Flutnacht Panzer an

Trümmerbeseitigung im Ort Schuld wenige Tage nach der Flut.
Trümmerbeseitigung im Ort Schuld wenige Tage nach der Flut.

Die Flutkatastrophe im Ahr-Ort Schuld ist Feuerwehrleiter Tobias Lussi nach eigenen Angaben am späten Abend des 14. Juli 2021 klar geworden. „Die Katastrophe ist erst greifbar geworden, als ich Panzer zur Rettung von Menschenleben angefordert habe und dies auch bewilligt wurde“, sagte der 26-Jährige Berufsfeuerwehrmann am Freitag im Untersuchungsausschuss im Mainzer Landtag.

Er sei zunächst in der Ortsgemeinde Antweiler im Einsatz gewesen und erst gegen 22 Uhr in Schuld angekommen. Statt der üblichen 10 bis 15 Minuten habe seine Feuerwehr-Einheit für diesen Weg etwa drei Stunden gebraucht.

In Schuld eingetroffen „standen wir vor massiver Zerstörung. Unzählige Menschenleben waren in Gefahr“, berichtete Lussi. Das Wasser habe acht Meter hoch gestanden und sei mit einer Geschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde geflossen. Lkw und Überseecontainer seien angeschwemmt worden. Außer den Panzern habe er auch Hubschrauber angefordert. Mit Hilfe der „wie durch ein Wunder“ anwesenden Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) habe die Feuerwehr viele Menschen aus Booten retten können.

Bei der Flutkatastrophe an der Ahr vom 14. auf den 15. Juli sind 134 Menschen ums Leben gekommen, davon aber niemand in Schuld. Der Ort wurde jedoch schwer verwüstet. Der Untersuchungsausschuss will die Ereignisse aufklären.

x