Pfalz-Ticker FCK kündigt Gerry Ehrmann

Oktober 2015: Gerry Ehrmann mit Schützling Marius Müller.
Oktober 2015: Gerry Ehrmann mit Schützling Marius Müller.

Fußball-Drittligist 1. FC Kaiserslautern hat am Freitag seinem Torwarttrainer Gerry Ehrmann gekündigt – nach einer, wie es in einer Pressemitteilung heißt, „Reihe von nicht zu tolerierenden Vorkommnissen“. Bereits am 23. Februar hatte der FCK den 61-Jährigen freigestellt.

Die Auswirkungen der Verfehlungen hätten nicht nur im Zusammenhang mit dem gesamten Trainerteam gestanden, sondern auch weite Teile des Funktionsteams erreicht. „Zudem war zu diesem Zeitpunkt der Konflikt bereits auch bei der Mannschaft angelangt. Eine zielorientierte, konstruktive und verantwortungsvolle Zusammenarbeit im Sinne des Vereins war nicht mehr gewährleistet“, teilte der FCK mit.

 

„Erschrocken und enttäuscht“

Weiter heißt es: „Die Heftigkeit der Entgleisungen von Gerry Ehrmann gegenüber unseren Mitarbeitern hat uns erschrocken und enttäuscht. Zum Schutze und zur Gewährleistung eines professionellen Trainings- und Spielbetriebs war die Vereinsführung zum Handeln gezwungen. Diese Entscheidung wurde und wird vollumfänglich von den Verantwortlichen der Geschäftsführung, des Beirates, Aufsichtsrates, des Vorstands und des Ehrenrates des 1. FC Kaiserslautern getragen.“

Am 26. Februar 2020 habe das unmittelbar nach der Freistellung geplante, persönliche mehrstündige Treffen zwischen Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern, Gerry Ehrmann und dessen Rechtsanwalt stattgefunden, in welchem Gerry Ehrmann seine konträre Sichtweise zu den Vorwürfen des vorangegangenen Wochenendes schildern konnte. Eine Einigung, so der FCK weiter, konnte nicht erzielt werden und man vertagte sich auf die darauffolgende Woche. „In den vergangenen Tagen hat der 1. FC Kaiserslautern Gerry Ehrmann dann einen weitreichenden Lösungsvorschlag unterbreitet, welcher ihm umfangreiche Optionen und Zusicherungen gewährleistet hätte.“

 

FCK: Hatten „weitreichenden Lösungsvorschlag“

Inhalt des Vorschlags sei sowohl ein attraktives finanzielles Angebot gewesen, als auch eine gemeinsame Erklärung mit dem Ziel, eine öffentliche Aufarbeitung der Vorkommnisse „zum Schutze der Person Gerry Ehrmann und des FCK zu vermeiden. Ihm wurde bis zum heutigen Tag eine Bedenkzeit eingeräumt. Sein Anwalt hatte uns heute dann erklärt, dass sein Mandant unseren Einigungsvorschlag nicht annimmt.“ Ein durch seinen Anwalt übermitteltes „Gegenangebot“ hätte der Verein aufgrund „der deutlich überzogenen wirtschaftlichen Forderungen“ zurückweisen müssen, so der FCK.

Von Anfang an habe der FCK alles in seinen Möglichkeiten Stehende getan, um weitreichende juristische Schritt zu vermeiden, heißt es weiter. Bis zuletzt hätten „selbst langjährige Wegbegleiter von Gerry Ehrmann versucht, auf diesen einzuwirken, um eine einvernehmliche Lösung zu erreichen“. Selbst die Hinweise des Vereins in Richtung Gerry Ehrmann und dessen Anwalt, dass es in diesem Zusammenhang auch um viel weitreichendere Verfehlungen aus den vergangenen Monaten gegangen sei, seien ignoriert worden, so die Klubmitteilung, in der es heißt: „Wir sind sehr enttäuscht, dass im Sinne des FCK und Gerry Ehrmann kein Konsens gefunden werden konnte. Der FCK musste in Absprache mit seinem Anwalt zur Wahrung der arbeitsrechtlichen Frist Gerry Ehrmann daher am heutigen Tage die Kündigung des Arbeitsverhältnisses aussprechen.“

 

 

x