Sinsheim Falsche Atteste: Anklage gegen „Querdenker“-Arzt Bodo Schiffmann

Angeklagt: HNO-Arzt Bodo Schiffmann.
Angeklagt: HNO-Arzt Bodo Schiffmann.

Die Staatsanwaltschaft Heidelberg hat vor der Großen Strafkammer des Landgerichts Heidelberg Anklage gegen ein ehemals in Sinsheim niedergelassenes Ärztepaar erhoben. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten, handelt es sich dabei um den Hals-Nasen-Ohren-Arzt Bodo Schiffmann und seine Frau. Ihnen wird vorgeworfen, in zehn Fällen inhaltlich falsche ärztliche Atteste zur Befreiung von der Maskenpflicht ausgestellt zu haben. Bodo Schiffmann soll darüber hinaus in Videos, die er im Internet veröffentlicht hatte, den Holocaust verharmlost und zu „unfriedlichen Aktionen“ gegen die Regierung und die Justiz der Bundesrepublik Deutschland aufgerufen haben. Ihm wird daher Volksverhetzung in zwei Fällen zur Last gelegt.

Angeklagt worden sei das Paar bereits Ende Januar, wie die Heidelberger Staatsanwaltschaft mitteilt. Das Medizinerpaar soll zwischen der ersten Jahreshälfte 2020 und Mitte 2021 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet auf deren Bitten hin bewusst unrichtige Atteste ausgestellt haben. In diesen hieß es jeweils, die in ihnen genannte Person könne angeblich aus medizinischen Gründen keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Persönliche ärztliche Untersuchungen hätten dabei nicht stattgefunden. In seinen Online-Videos hatte Bodo Schiffmann andere Ärzte, die ihre Patienten mit einem der – angeblich ungetesteten – Corona-Impfstoffe behandeln, mit dem KZ-Arzt Josef Mengele und dessen rassistisch motivierten Menschenversuchen verglichen. Die Quarantäne-Maßnahmen stellte der HNO-Arzt der Inhaftierung in einem KZ gleich.

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