Rheinland-Pfalz Fachleute vom Deutschen Wetterdienst beim Untersuchungsausschuss Flut

Eine Behelfsbrücke über die Ahr. Erst nach und nach wird die Infrastruktur nach der Flutkatastrophe wieder hergestellt.
Eine Behelfsbrücke über die Ahr. Erst nach und nach wird die Infrastruktur nach der Flutkatastrophe wieder hergestellt.

Der Präsident und fünf andere Fachleute des Deutschen Wetterdienstes (DWD) werden an diesem Freitag beim Untersuchungsausschuss Flutkatastrophe des rheinland-pfälzischen Landtags erwartet. Dabei geht es in Mainz erneut um die Frage, wann und wie vor dem verheerenden Hochwasser gewarnt wurde, bei dem vor rund einem halben Jahr an der Ahr 134 Menschen ums Leben kamen. DWD-Präsident Gerhard Adrian ist einer von insgesamt elf Sachverständigen, die gehört werden. Dafür sind rund zehn Stunden vorgesehen.

Die Flutkatastrophe im Ahrtal ist Gegenstand eines Untersuchungsausschusses im Landtag.
Rheinland-Pfalz

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Erwartet werden auch ein Experte aus dem Umwelt- und Klimaministerium in Baden-Württemberg sowie Christel Prudhomme vom Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage in Großbritannien und Boris Lehmann, Professor für Wasserbau und Hydraulik an der Technischen Universität Darmstadt. Zum Abschluss sind der Leiter der Abteilung Hydrologie vom rheinland-pfälzischen Landesamt für Umwelt, Thomas Bettmann, sowie der Leiter Wasserwirtschaft im Klimaschutzministerium, Andreas Christ, geladen.

Das extreme Hochwasser an der Ahr war nach Einschätzung von mehreren Experten kurz vorher absehbar. Die Gefahr einer Extremwetterlage in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen - speziell in der Eifel - hat sich nach Einschätzung des Wetterexperten Jörg Kachelmann schon drei Tage vor der Flutkatastrophe Mitte Juli abgezeichnet, wie er in dem Untersuchungsausschuss vor zwei Wochen gesagt hatte.

Nach Auffassung des Diplom-Meteorologen Bernhard Mühr war es am 14. Juli 2021 spätestens um 16 Uhr unzweifelhaft klar, dass es an der Ahr ein Hochwasser von einem Ausmaß geben würde, wie es seltener als alle 100 Jahre vorkommt. Wasserwissenschaftler Jörg Dietrich aus Hannover hatte gesagt, bereits am Mittag des 13. Juli sei eine 74-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Sturzflut in einzelnen kleinere Flussgebieten des Mittelrheins und der Mosel erkennbar gewesen.

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