Speyer Experte über Speyerer Hitzetage-Rekord: „Statistischer Unsinn“

Speyer gilt als heißeste Stadt Deutschlands, hat aber keine eigene Klimastation.
Speyer gilt als heißeste Stadt Deutschlands, hat aber keine eigene Klimastation.

Der Pfälzer Klimageograf Wolfgang Lähne relativiert den Befund, dass Speyer die Stadt mit den meisten Hitzetagen in Deutschland ist: Das sei „eigentlich statistischer Unsinn“. Denn die Domstadt habe seit 1894 keine eigene Messstation mehr. Ihre Daten seien aus denen einer Anlage in Waghäusel (Kreis Karlsruhe) ermittelt. „Hier wurden in den vergangenen Jahren tatsächlich bundesweit die meisten heißen Tage gemessen. Ob das dort aus einer Kombination mikroklimatischer Ursachen und lokaler Messbedingungen resultiert, ist nicht ganz klar.“

Prognose: So heiß wie in der Po-Ebene

Zutreffend sei allerdings, dass Speyer und die ganze Region am nördlichen Oberrhein in der wärmsten Zone Deutschlands liegen – und dass es allgemein heißer wird. Lähne sagt: „Mitte des 21. Jahrhunderts werden unsere Sommer hier mit denen in der italienischen Po-Ebene vergleichbar sein.“ Der 60-jährige Klimageograf lebt in Römerberg (Rhein-Pfalz-Kreis) und ist Mitarbeiter des Wetterbüros Klima-Palatina in Maikammer (Südliche Weinstraße). Dass Speyer die Stadt mit den bundesweit meisten Hitzetagen in den vergangenen zehn Jahren ist, hatte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag vermeldet und sich dabei auf Daten des Deutschen Wetterdienstes gestützt.

Zum ausführlichen Interview mit dem Fachmann geht es hier.

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