Rheinland-Pfalz Ex-AfD-Chef Junge: „Salkas Neigungen bekannt“

Ex-AfD-Landeschef Uwe Junge.
Ex-AfD-Landeschef Uwe Junge.

Koblenz. Der frühere AfD-Landeschef Uwe Junge geht mit der amtierenden Parteiführung hart ins Gericht. Zum Ermittlungsverfahren der Generalstaatsanwaltschaft gegen das Vorstandsmitglied Justin Salka sagte Junge am Donnerstag: „Salkas Neigungen sind seit Jahren bekannt. Er ist von mir mehrfach ermahnt worden.“

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Salka im Verdacht steht, verfassungswidrige Kennzeichen versendet zu haben. Die Landeszentralstelle zur Bekämpfung von Terrorismus und Extremismus hat im Juni bei einer Hausdurchsuchung Salkas Handy beschlagnahmt. Die Strafverfolger beschuldigen ihn, Bilder von Adolf Hitler in einer privaten Chat-Gruppe verschickt zu haben. Die Auswertung des Telefons sei aber noch nicht abgeschlossen.

Zur Mehrheitsbeschaffung notwendig?

Der 27-jährige Salka aus Hachenburg im Westerwald ist stellvertretender Vorsitzender der Nachwuchsorganisation Junge Alternative (JA) in Rheinland-Pfalz. Junge zufolge sei Salka trotz seiner Warnungen von der „JA-Connection“ um den Vorsitzenden Alexander Jungbluth, den Bundestagsabgeordneten Sebastian Münzenmaier und den Parlamentarischen Geschäftsführer der Landtagsfraktion, Damian Lohr, „gehalten worden“, weil er zur innerparteilichen Mehrheitsbeschaffung nötig gewesen sei.

Justin Salka
Rheinland-Pfalz

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Frisch nur noch „Frühstücksdirektor“

Der AfD-Landesvorsitzende Michael Frisch sei nur noch „Frühstücksdirektor“, dessen Stellvertreter Jan Bollinger spiele „aus reiner Machtgier“ mit. „Die radikale JA hat den Verband übernommen“, sagt Junge, der Ende August aus der Partei ausgetreten ist. Junge hatte die AfD 2016 erstmals in den rheinland-pfälzischen Landtag geführt, er war bis 2019 Landesparteichef und bis Mai AfD-Fraktionsvorsitzender im Landtag.

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