Handball Eulen Ludwigshafen angeln sich Rückraumriesen von MT Melsungen
Den Eulen Ludwigshafen ist ein Coup gelungen. Der Bundesliga-Absteiger hat Stefan Salger von der MT Melsungen verpflichtet. Der 2,07 Meter lange Rückraumspieler hat einen Einjahresvertrag unterschrieben mit der Option auf eine weitere Saison. „Ich habe in Melsungen leider nicht die Einsatzzeiten bekommen, die ich mir erhofft habe. Ich bin immer noch ein junger Spieler und möchte mich weiter entwickeln, Spaß am Handball haben. Den werde ich bei den Eulen wieder haben“, sagt der Halbrechte.
„Impulse, die wir brauchen“
Bei den Eulen spielte Salger in der Saison 2018/19. Er galt als der Königstransfer damals, war angeblich der Wunschspieler von Trainer Ben Matschke. Salger kam vom TVB Stuttgart. Mit den Eulen schaffte er den sensationellen Klassenverbleib nach dem dramatischen 31:30 gegen Minden. Die MT Melsungen warf da schon lange eine Auge auf Salger. Der ambitionierte und wohlhabende Klub hatte mit Salger Großes vor. „Er ist ein junger Spieler mit viel Potenzial“, sagte MT-Manager Axel Geerken damals: „Wir glauben an seine Stärken.“ Der frühere MT-Trainer Heiko Grimm hatte sogar weiterführende Pläne mit Salger im Kopf. „Er hat große Qualitäten in der Defensive. Vielleicht kann er auch im Innenblock spielen“, sagte Grimm.
Das alles trat nicht ein. „Als Stefan zu uns kam, war er gerademal 22 Jahre alt. Womöglich haben wir angesichts seines unbestritten großen Talents Erwartungen an ihn gehabt, die er als so junger Spieler in dem Maße noch nicht erfüllen konnte. Wir sind dennoch davon überzeugt, dass er gerade von der Zusammenarbeit mit den erfahrenen Spielern unseres Kaders profitieren und seinem künftigen Verein weiterhelfen wird“, sagte Geerken nun zum Abschied Salgers. Stefan Salger hat in den zwei Jahren bei der MT Melsungen 63 Bundesligaspiele absolviert und genau 50 Tore erzielt.
Nun wechselt der 24 Jahre alte Salger wieder zu den Eulen. Ein Schritt zurück, um zwei nach vorne zu gehen. „Stefan ist ja kein Unbekannter. Er kommt – wie Matej Asanin – zurück zu den Eulen. Das ist ein tolles Zeichen für die Mannschaft und den Klub und zeigt, dass Stefan zu schätzen weiß, was er bei den Eulen hatte und wieder haben wird“, sagt Lisa Heßler. Die Eulen-Geschäftsführerin: „Wir freuen uns natürlich über die Entscheidung Stefans, zu uns zu kommen, und sind überzeugt, dass er uns in Angriff und Abwehr definitiv helfen wird. Für ihn sind ja viele Dinge nicht neu. Einen Großteil der Mannschaft kennt er, das Umfeld kennt er. Das wird ihm den Einstieg deutlich erleichtern. So freuen wir uns auf die erneute Zusammenarbeit. Man hat in den Gesprächen mit Stefan gemerkt, da ist ganz, ganz große Vorfreude da. Das sind genau die Impulse und die Spieler, die wir brauchen.“
Wohnungssuche nach Impfung
Der gelernte Physiotherapeut Stefan Salger hat nach dem Saisonende einige Tage bei seinen Eltern daheim in Oberstaufen verbracht. Dort ist er geboren. Dort begann er beim TSV auch mit dem Handball, kam über den TSV 1874 Kottern, den TV Immenstadt, über die SG Kronau/Östringen, nochmals Immenstadt, SG Heidelsheim/Helmsheim zur SG Leutershausen. 2018 sicherte sich der TVB Stuttgart die Dienste des U20 Vize-Europameisters. Am Mittwoch hat Salger seinen zweiten Impftermin in Ludwigshafen und geht dann in der neuen, alten Heimat auch auf Wohnungssuche.