Mainz Erstmals Wahl einer Frauenkommission im Bistum Mainz

Blick auf den Mainzer Dom. Eine neue Frauenkommission soll unter anderem Schritte ausarbeiten, wie Frauen stärker beteiligt werd
Blick auf den Mainzer Dom. Eine neue Frauenkommission soll unter anderem Schritte ausarbeiten, wie Frauen stärker beteiligt werden können.

Erstmals in der Geschichte des Bistums Mainz soll eine Frauenkommission den Bischof beraten. Die zwölf Frauen für dieses Gremium sollen bei einer digitalen Frauenversammlung am 19. Juni bestimmt werden, wie das Bistum am Donnerstag mitteilte. Viele Katholikinnen und Katholiken kritisieren schon seit Jahren eine Ungleichbehandlung von Frauen in der Kirche und fordern mehr Gleichberechtigung. Als Aufgabe der neuen Frauenkommission nennt das Bistum unter anderem „Reflexion und Ausarbeitung von Schritten“ darüber, wie sich eine „Beteiligung von Frauen sowie Geschlechtergerechtigkeit auf allen Ebenen und in den Strukturen fördern und umsetzen lässt“.

Die Kommission geht den Angaben zufolge auf Vorschläge aus der „Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands“ (KFD) und dem „Katholischen Deutschen Frauenbund“ (KDFB) an Bischof Peter Kohlgraf zurück. Das Gremium wird für zwei Jahre gewählt und soll Bischof und Diözesanpastoralrat beraten. Zu der Versammlung, die die Kommission wählt und über das Thema Frauen in der Kirche diskutieren wird, sind Frauen aus „allen Bereichen von Kirche und Gesellschaft“ eingeladen. Eine Anmeldung ist bis 20. Mai online auf der Homepage des Bistums möglich. Das Bistum Mainz erstreckt sich auf Gebiete in Rheinland-Pfalz und Hessen.

Plakate mit Forderungen an Kirchentüren

Die Rolle der Frauen im pastoralen Leben gehört derzeit neben dem Segnungsverbot des Vatikans für homosexuelle Paare, dem Pflichtzölibat und der Aufarbeitung von Fällen sexuellen Gewalt zu den umstrittensten Themen in der katholischen Kirche. Ende Februar hatten Anhängerinnen der katholischen Reformbewegung „Maria 2.0“ Plakate mit ihren Forderungen an die Türen von Kirchen in Mainz und Umgebung geschlagen. Die Aktivistinnen fordern darin unter anderem mehr Gleichberechtigung, die Aufklärung von sexuellem Missbrauch, die Aufhebung des Pflichtzölibats und die Anerkennung von unterschiedlichen Lebensformen.

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