Carlsberg/Schmitshausen Erneut Schafe von Wolf gerissen

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Ein Wolf hat bei Carlsberg (Kreis Bad Dürkheim) zwei Schafe gerissen. Genanalysen hätten dies bestätigt, teilte das Koordinationszentrum Luchs und Wolf (Kluwo) am Dienstag in Trippstadt mit. Der Vorfall ereignete sich bereits am 21. Juli. Dass die Wolfsattacke erst jetzt bekannt wurde, begründet das Kluwo mit der Untersuchungsdauer der Genproben, die getöteten Tieren entnommen würden. Erst deren Analyse ermögliche eine gesicherte Aussage, ob ein Luchs, ein Hund oder ein Wolf Urheber der tödlichen Bisse war. Das Erscheinungsbild der Wunden allein reiche für eine solche Beurteilung nicht aus, sagte Michael Back, beim Kluwo zuständig für die Überwachung der hiesigen Wolfspopulation, dieser Zeitung. Oft seien solche Angriffe auf wildernde Hunde zurückzuführen. Luchse hingegen würden nur sehr selten über Nutztiere herfallen.

Ob die Attacke auf Schafe auf der Sickinger Höhe auch auf einen Wolf zurückgeht, ist daher noch unklar. In Schmitshausen (Kreis Südwestpfalz) wurden in der Nacht zum 28. Juli drei Schafe gerissen, ein weiteres musste schwer verletzt eingeschläfert werden. Die Genproben von dort werden laut Kluwo noch untersucht.

Zuwanderer aus dem Alpenraum?

Am 16. Juli war in Fischbach (Kreis Südwestpfalz) eine Herde aus Schafen und Ziegen Ziel eines ebenfalls bestätigten Wolfsangriffs. Dabei wurde ein Tier getötet, zwei mussten später notgetötet werden. Als Angreifer wurde ein Wolf aus dem Raum Alpen/Italien identifiziert, wie auch eine Woche später in Carlsberg. Der Verdacht liegt nahe, dass es sich um dasselbe Tier handelt. Am 23. Juli wurde zudem ein Wolf im Kreis Bad Dürkheim von einer Fotofalle geknipst.

Das Umweltministerium in Mainz weist darauf hin, dass alle nachgewiesenen Risse entschädigt würden. Ob der Pfälzerwald als Präventionsgebiet ausgewiesen werde, in dem Schutzmaßnahmen wie elektrische Zäune finanziell gefördert werden, hänge von einer dauerhaften Präsenz von Wölfen ab. Diese sei bisher nicht gegeben.

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