Grünstadt Drei Tage nonstop gefahren: Polizei fängt Reisebus ab

Der Bus wurde von Beamten der Autobahnstation Ruchheim aus dem Verkehr gezogen.
Der Bus wurde von Beamten der Autobahnstation Ruchheim aus dem Verkehr gezogen.

Am Grünstadter Maxi-Autohof haben Beamte der Polizeiautobahnstation Ruchheim am Freitag einen Reisebus abgefangen und ihm die Weiterfahrt nach Paris untersagt. Die Fahrer hatten ihre gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten nicht eingehalten und außerdem waren zwei Personen an Bord, gegen die Haftbefehle vorlagen. Nach Angaben der Polizeistation rief am Freitag gegen 6 Uhr ein Bürger an, der sich Sorgen machte, weil ein Bekannter seit drei Tagen ohne Unterbrechung in einem Reisebus saß. Die Beamten machten den Wagen auf der A6 in Richtung Kaiserslautern aus und stoppten ihn am Autohof. Im Bus saßen 74 Personen, 71 Fahrgäste und drei Fahrer. Sie erklärten, dass sie im Ausland gestartet waren und auf der Durchreise nach Paris und Lissabon seien. Bei der Kontrolle stellte sich heraus, dass gegen zwei Fahrgäste Haftbefehle vorlagen: Eine 40-Jährige konnte ihre Geldstrafe in Höhe von 500 Euro nicht zahlen, weshalb sie in eine Justizvollzugsanstalt gebracht wurde, und nach einen 21-Jährigen wurde wegen illegalen Aufenthalts gefahndet, er sollte abgeschoben werden. Der junge Mann wurde zur Überstellung ans Ausländeramt vom Grünstadter Vollzugsdienst übernommen. Die Kontrolle der Fahrer ergab, dass sie keine Genehmigung für Fahrten im Linienverkehr hatten. Der Bus war tatsächlich bereits seit Mittwoch nonstop unterwegs und die Fahrer hatten die notwendigen Ruhepausen nicht eingehalten – auch wenn sie auf ihren Fahrerkarten dokumentiert waren. Gegen sie und das Busunternehmen wurden Strafverfahren wegen Fälschung von beweiserheblichen Daten und Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoßes gegen die Sozialvorschriften und Fahren ohne Linienverkehrslizenz eingeleitet.

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