Olympia Der Tag in Tokio: Bronze für Wellbrock, Mihambo startet gut, eine Pfälzerin ist draußen
Das deutsche Team ist mit einer Bronzemedaille für Schwimmer Florian Wellbrock in den neunten Entscheidungstag bei den Olympischen Spielen in Tokio gestartet. Die deutschen Hockey-Herren zogen ins Viertelfinale ein, Weitspringerin Malaika Mihambo und Hindernisläuferin Gesa Krause schafften den Sprung ins Finale.
Wellbrock bricht den Bann
Doppel-Weltmeister Florian Wellbrock hat die erste Männer-Medaille eines deutschen Beckenschwimmers bei Olympischen Spielen seit über zwei Jahrzehnten gewonnen. Der 23-Jährige schlug über 1500 Meter Freistil beim Sieg des 800-Meter-Olympiasieger Robert Finke aus den USA als Dritter an und sicherte sich Bronze. Die amerikanische Lagen-Staffel um Star-Schwimmer Caeleb Dressel ist in Weltrekordzeit zum Olympiasieg über 4 x 100 Meter geschwommen.
Mihambo hat ein gutes Gefühl
RHEINPFALZ-Reporter Klaus D. Kullmann saß am Sonntagvormittag bei 37 Grad auf der sonnigen Tribüne des Olympiastadions und verfolgte die Vorkämpfe: Weitsprung-Weltmeistern Malaika Mihambo aus Oftersheim sprang in ihrem dritten Versuch und hatte danach ein gutes Gefühl für das Finale am Dienstag, und auch Gesa Krause (Trier) qualifizierte sich als Vorlaufschnellste über 3000-m-Hindernis. Sie lief locker zu 9:19 Minuten. Hammerwerferin Samantha Borutta aus Mutterstadt verpasste dagegen bei ihrem Olympiadebüt den Einzug ins Finale. Mit 67,38 Meter belegte die U23-Europameisterin Platz 24. „Mit der Weite bin ich grundsätzlich zufrieden, aber ich wusste, dass mehr geht. Die Beine haben heute nicht so gewollt, wie ich es wollte“, sagte die Pfälzerin, die am Samstag 21 Jahre alt wird. Im Kugelstoßen machte die Chinesin Gong Lijiao mit ihrer persönlichen Bestzeit von 20,58 Meter ihren Medaillensatz komplett. Nach Bronze in Peking 2008 und Silber in London holte sie am Sonntag Gold. Am Abend ist die Spannung groß: Wer wird Nachfolger des dreimaligen Olympiasiegers Usain Bolt über 100 Meter.
Hockey-Herren spielen um Medaille
Die deutschen Hockey-Herren haben das Olympia-Halbfinale erreicht. Das Team von Bundestrainer Kais al Saadi setzte sich zum Auftakt der K.o.-Runde am Sonntagvormittag (Ortszeit) bei mehr als 30 Grad im Oi Hockey Stadium mit 3:1 (1:0) gegen Olympiasieger Argentinien durch. Die deutschen Tore erzielten Lukas Windfeder (19. Minute/48.) und Timm Herzbruch (40.) jeweils per Strafecke.
Nichts zu holen auf der Planche
Deutschlands Fechter beenden die zweiten Olympischen Spiele in Folge derweil ohne Medaille. Die Florett-Herren verloren im abschließenden Teamwettkampf am Sonntag ihr Viertelfinale gegen die favorisierten US-Amerikaner mit 36:45. Der Deutsche Fechter-Bund geht somit wie bei den Sommerspielen vor fünf Jahren in Rio de Janeiro leer aus.
Reitz darf hoffen
Sportschütze und Rio-Olympiasieger Christian Reitz hat beste Chancen auf das olympische Finale mit der Schnellfeuerpistole. Den ersten Teil der zweitägigen Qualifikation mit 30 Schüssen schloss der 34 Jahre alte Polizeioberkommissar aus Regensburg, der für den SV Kriftel an den Start geht, am Sonntag auf Platz drei mit 296 Ringen ab.
Im Gelände an Boden verloren
Das deutsche Vielseitigkeits-Team ist im Geländeritt im Kampf um die Medaillen deutlich zurückgefallen. Nach Fehlern von Sandra Auffarth aus Ganderkesee mit Viamant und Michael Jung aus Horb mit Chipmunk rutschte das Trio am Sonntag von Platz zwei auf sechs. Im Einzel fiel Jung vor dem abschließenden Springen am Montag (10 Uhr) auf Rang zehn. Zweite ist hingegen Julia Krajewski aus Warendorf mit Amande hinter dem Briten Oliver Townend mit Ballaghmor Class.