Mainz Dank Biontech-Millionen: Stadt führt 365-Euro-Ticket ein

Junge Leute sollen in Mainz günstig mit Bus und Bahn fahren.
Junge Leute sollen in Mainz günstig mit Bus und Bahn fahren.

Unterstützt von hohen Gewerbesteuereinnahmen führt die Stadt Mainz mit Beginn des neuen Schuljahres ein 365-Euro-Ticket für alle Schülerinnen, Schüler und Auszubildenden ein. „Wir wollen als Landeshauptstadt Vorreiter sein“, sagte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) am Mittwoch in Mainz.

Die Stadt sei damit Motor einer Entwicklung im Einklang mit den politischen Zielen der Landesregierung. Zusammen mit Bürgermeister Günter Beck (Grüne) stellte Ebling die Eckpunkte eines 50-Millionen-Euro-Programms vor, das noch vom Stadtrat bewilligt werden muss.

Eine deutliche Aufwertung soll es auch für das Sozialticket der Stadt geben. Mit Beginn des nächsten Jahres werde die zeitliche Begrenzung ab 9 Uhr wegfallen. Die Konditionen sollen so verbessert werden, dass das Sozialticket nicht teurer wird als das 365-Euro-Ticket für junge Menschen. Das Sozialticket ist für Menschen gedacht, die den früher als Sozialausweis bezeichneten „MainzPass“ haben, unter ihnen Bezieher von Hartz-IV-Leistungen oder Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz.

Die finanziellen Rahmenbedingungen der Stadt hätten sich deutlich verbessert, sagte Ebling. Das zweite Jahr in Folge gebe es hohe Gewerbesteuereinnahme. Dazu hat vor allem das Pharmaunternehmen Biontech beigetragen. Bürgermeister Beck bezifferte den Jahresüberschuss der Stadt auf 650 Millionen Euro im vergangenen und 490 Millionen Euro in diesem Jahr. Die Stadt will 2022 etwas zurückgeben an Bürgerinnen und Bürger. Der Fokus liegt dabei auf Kindern und Jugendlichen, auf Kultur und Bildung und vor allem auf dem Klimaschutz mit dem Ziel, bis 2035 klimaneutral zu werden. Das Eigenkapital der Stadt liegt jetzt bei 1,6 Milliarden Euro.

Mehr zum Thema: Warum Biontech Mainz reich macht und die BASF Ludwigshafen nicht

x