Wirtschaft Daimler zahlt doch Erfolgsprämie

Auch die Arbeitszeitkürzungen nimmt Daimler zurück.
Auch die Arbeitszeitkürzungen nimmt Daimler zurück.

Die Beschäftigten von Daimler sollen nun doch am Gewinn des Konzerns beteiligt werden. Der Stuttgarter Autobauer will ihnen eine Erfolgsbeteiligung auszahlen. Außerdem sollen die im Sommer 2020 ausgehandelten Arbeitszeitkürzungen vorzeitig zurückgenommen werden

Die Konzernführung und der Gesamtbetriebsrat haben sich auf die Zahlung eines Bonus von 500 Euro geeinigt. Darüber wurden die Daimler-Mitarbeiter am Freitag informiert. Das Geld soll Ende April ausgezahlt werden. Die Beschäftigten, deren Arbeitszeit im Herbst um in der Regel zwei Stunden verkürzt wurde, sollen nun ab dem 1. April wieder wie gewohnt arbeiten. Die Kürzung galt für Beschäftigte in der Verwaltung sowie in den sogenannten produktionsnahen Bereichen und sollte eigentlich noch bis zum 30. September laufen.

Daimler will weiter sparen

Daimler reagiere damit auf den am Ende unerwartet guten Geschäftsverlauf 2020 und die zurzeit gute Marktentwicklung, bestätigte eine Sprecherin. Den Bonus sollen rund 135.000 Tarifbeschäftigte in Deutschland bekommen. Er honoriere den „besonderen Einsatz“ der Beschäftigten. Für das Jahr 2019 hatte Daimler eine Gewinnbeteiligung von 597 Euro und eine Anerkennungsprämie von 500 Euro gezahlt. Im Dezember 2020 gab es einen Corona-Bonus von 1000 Euro. Es bleibe aber dabei, dass die Personalkosten reduziert werden müssten, betonte die Sprecherin. Daimler verfolgt schon länger ein rigides Sparprogramm.

Zufriedenheit in Wörth

Ende Juli 2020 hatten sich der Gesamtbetriebsrat und die Unternehmensleitung wegen der Corona-Krise auf eine befristete Arbeitszeitkürzung ohne Lohnausgleich geeinigt. Außerdem sollte die sonst übliche Ergebnisbeteiligung gestrichen werden. Dass Daimler nun an dieser Vereinbarung zunächst weiter festhalten wollte, obwohl sich die Geschäfte deutlich besser entwickelt hatten als befürchtet, hatte für Kritik gesorgt.

Der Wörther Betriebsratschef Thomas Zwick zeigte sich am Freitag zufrieden mit dem Einlenken der Konzernführung. In Wörth betreibt Daimler das weltweit größte Lkw-Werk mit einer Stammbelegschaft von rund 10.000 Mitarbeitern.

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