Mainz Corona-Krise: 25.000 Laptops für bedürftige Schüler

Digitale Geräte sind unerlässlich für den Fernunterricht zu Hause.
Digitale Geräte sind unerlässlich für den Fernunterricht zu Hause.

Die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) kündigte an, dass ab sofort 25.000 Laptops oder Tablets an Schülerinnen und Schüler verteilt werden, die zu Hause keinen Zugang zu einem passenden digitalen Endgerät haben. Die Schulen organisierten die Verteilung, weil die Lehrer am besten wüssten, wer Bedarf habe, sagte Hubig am Dienstagabend in Mainz.

Die Geräte stammen aus den Beständen von Schulen und von kommunalen Medienzentren. Aufgabe dieser Zentren ist es, Schulen im Umgang mit digitalen Medien zu beraten. Dafür halten sie sogenannte Tablet-Koffer vor. Im Fall von Beschädigungen übernehme das Land die Kosten, sagte Hubig.

Hubig spricht von „echtem Stresstest“

Seit dreieinhalb Wochen sind die 1600 Schulen in Rheinland-Pfalz geschlossen, um die Ausbreitung von Covid 19 einzudämmen. In dieser Zeit hat das Lernen vorwiegend digital stattgefunden. Unmittelbar vor Beginn der Osterferien zog die Ministerin eine positive Bilanz. „Im Großen und Ganzen klappt es sehr gut.“ Es sei ein „echter Stresstest“ gewesen, weil nie geplant war, dass alle Schulen parallel digitalen Unterricht anbieten müssten.

Zwei Drittel der Schulen nutzten eine digitale Plattform. Nach anfänglichen Schwierigkeiten liefen die Systeme stabil. Die Erfahrungen würden nun ausgewertet. Hubig sagte, sie danke den Lehrern, Schülern und Eltern für die gemeinsame Anstrengung.

Unklar, wann die Schulen wieder öffnen

Noch ist unklar, wann die Schulen wieder öffnen. Regulär sind sie bis nach den Osterferien geschlossen, die am 20. April enden. Eine Öffnung hängt davon ab, wie weit die Corona-Pandemie eingedämmt ist. Das entscheidet letztlich das Gesundheitsministerium. Das Bildungsministerium hat am Wochenende bereits die Schulleiter über verschiedene Szenarien informiert. Wenn die Schulen erst nach dem 4. Mai öffnen, sollen alle Schüler in die nächste Klassenstufe versetzt werden.

Ministerin fordert Nachbesserung im Bund

Hubig, die aktuell Vorsitzende der Kultusministerkonferenz ist, forderte Nachbesserungen beim Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes. In diesem Paket seien digitale Endgeräte bisher nicht enthalten. Spätestens die Schulschließung wegen der Corona-Pandemie zeige, wie wichtig eine Ausstattung mit Laptop oder Tablet-Computern seien. Das habe sie in einem Brief an Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geschrieben.

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