Pfalz Corona-Auflagen: Kommunen kontrollieren bei Beerdigungen

Zu Bestattungen ist derzeit nur der engste Kreis der angehörigen zugelassen.
Zu Bestattungen ist derzeit nur der engste Kreis der angehörigen zugelassen.

Die Einhaltung der Corona-Bekämpfungsvorschriften des Landes bei Beerdigungen werden in Pfälzer Kommunen vielfach kontrolliert. Zu Verstößen kommt es aber kaum, ergab eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes. Unsicherheiten bei den Angehörigen Verstorbener bestehen häufig bei der Anzahl der zugelassenen Trauergäste und bei der Definition des „engsten Familienkreises“.

Im Interesse der Angehörigen und der städtischen Mitarbeiter werden die Vorschriften nach der Corona-Bekämpfungsverordnung des Landes kontrolliert, teilte die Stadtverwaltung Pirmasens mit. Auch in Ludwigshafen, Kaiserslautern und im Donnersbergkreis gibt es Kontrollen. Eine Sprecherin des Donnerbergkreises weist ausdrücklich darauf hin, dass Verstöße geahndet werden. Keine regelmäßigen Kontrollen gibt es in Landau. Die Stadt setze darauf, die Angehörigen im Gespräch über notwendige Maßnahmen zu informieren, sagte eine Sprecherin.

Nur der engste Familienkreis

Die Landesverordnung schränkt den Kreis der Teilnehmer einer Bestattung auf die engsten Familienangehörigen ein. Die Stadt Ludwigshafen schreibt vor, dass dieser engste Kreis nur aus Ehepartner, Lebenspartner, Eltern, Kindern und Geschwistern bestehen darf. Dass Freunde der Verstorbenen ausgeschlossen würden, werde sehr bedauert, heißt es aus dem Donnersbergkreis.

Eine Grenze für die Teilnehmerzahl an einer Beerdigung schreibt die Landesverordnung nicht vor. Daran halten sich Pirmasens, Landau und Ludwigshafen, wenn gewährleistet ist, dass Hygienevorschriften und Abstandsregel eingehalten werden. Es also auch nicht zu Umarmungen kommt.

Die Stadt Kaiserslautern hingegen beschränkt die Teilnehmerzahl auf zehn. Im Donnersbergkreis sei es seit den Corona-Vorschriften auch schon zu einer Beerdigung mit 20 Personen gekommen, sagte die Sprecherin. Mancherorts werde die Teilnehmerzahl von Ordnungs- oder Friedhofsämtern aber auf sechs beschränkt.

Eine Möglichkeit: Bestattung verschieben

Nach Auskunft der Kommunen sind die häufigsten Fragen anlässlich einer Beerdigung, ob die Friedhöfe überhaupt geöffnet sind und was unter dem engsten Familienkreis zu verstehen ist. In Landau werde auch sehr oft die Frage nach der Teilnehmerzahl gestellt, sagte eine Sprecherin.

Grundsätzlich ist es in Städten und Kreisen möglich, Bestattungen zu verschieben. Dafür gelten den Aussagen zufolge bestimmte Fristen von etwa zwei Monaten. Pirmasens bietet sogar eine Verschiebung auf unbestimmte Zeit an. Dieses unbürokratische Angebot werde gerne angenommen, sagte eine Sprecherin.

Landeskirche: Angehörige reagieren verständnisvoll

Grundsätzlich raten die Kommunen dazu, sich von den Bestattern beraten zu lassen, da diese auf dem neuesten Stand seien. Alle Beteiligten versuchten momentan, unter den gegebenen Umständen eine würdevolle Bestattung zu ermöglichen, heißt es aus Ludwigshafen.

Nach Erfahrungen der pfälzischen Landeskirche reagieren Angehörige meist verständnisvoll auf die Einschränkungen. Seelsorgerlich sei es zudem sehr angemessen, wenn Gemeinden nach Überstehen der Krise einen Gedenkgottesdienst für alle in dieser Zeit gestorbenen Gemeindeglieder anbieten, heißt es auf der Homepage der Landeskirche.

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