Fahndung Cold Case bei „Aktenzeichen XY“: Opfer war Pfälzerin

Am 27. Januar 1997 von einem Unbekannten ermordet: Eva Götz aus Wernersberg.
Am 27. Januar 1997 von einem Unbekannten ermordet: Eva Götz aus Wernersberg.

Eine rote Solidaritätsschleife für Aids-Kranke prangte an der schwarzen Cordjacke der 26-jährigen Eva Götz, als sie am Abend des 26. Januar 1997 – einem Sonntag – in Annweiler (Südliche Weinstraße) in einen Zug stieg. Das Wochenende hatte die Biologiestudentin bei ihren Eltern im benachbarten Wernersberg verbracht, nun wollte sie zurück in ihre Universitätsstadt. Also fuhr sie mit der Bahn zunächst nach Landau, von dort aus wollte sie mit dem RZ 3789 nach Karlsruhe und dann mit dem IC 503 weiter nach Freiburg. Doch in ihrer dortigen Wohnung ist sie wohl nie angekommen.

Um 2.35 Uhr erstickt

Am nächsten Morgen gegen 8.45 Uhr fand ein Fernfahrer ihre Leiche am Rand eines Feldwegs an der Landesstraße 185 zwischen Geisingen und Blumberg im Kreis Tuttlingen. Den Ermittlungen zufolge war die Studentin Opfer eines Sexualverbrechens geworden und in der Nacht um 2.35 Uhr erstickt worden. Wer dieses Verbrechen begangen hat, ist bis heute offen: Mutmaßungen über eine Verbindung etwa zum „Phantom von Kehl“, einem Serienmörder aus Frankreich, haben sich laut Polizei nicht erhärtet. Doch nun greift „Aktenzeichen XY“ den Fall wieder auf.

An dieser Stelle finden Sie unseren aktuellen Podcast via Podigee.

Um Inhalte von Drittdiensten darzustellen und Ihnen die Interaktion mit diesen zu ermöglichen, benötigen wir Ihre Zustimmung.

Mit Betätigung des Buttons "Fremdinhalte aktivieren" geben Sie Ihre Einwilligung, dass Ihnen Inhalte von Drittanbietern (Soziale Netwerke, Videos und andere Einbindungen) angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an die entsprechenden Anbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Ausgestrahlt wird die ZDF-Sendung am Mittwoch um 20.15 Uhr. Fragen werden die Ermittler die TV-Zuschauer zum Beispiel, ob jemand die Brille, die Geldbörse, die Papiere und den hellblau-weiß gestreiften Leinenrucksack der Studentin gesehen hat. Denn all diese Gegenstände sind seit der Tat vor 26 Jahren verschwunden. Doch vor allem geht es um einen mysteriösen, weiß oder beige lackierten Kastenwagen. Denn so ein Fahrzeug haben Zeugen am nicht nur am 27. Januar gegen 2.30 Uhr in der Nähe des späteren Leichenfundorts im Kreis Tuttlingen beobachtet.

Schrei einer Frau

Ein derartiger Transporter ist wenige Stunden vorher – etwa um 21.20 Uhr – auch in Freiburg gesehen worden. Und zwar an einer Stelle, an der zu dieser Zeit mehrere Zeugen den Schrei einer Frau hörten: vor einer Tankstelle in der Stefan-Meier-Straße. Durch sie musste Eva Götz laufen, nachdem ihr Zug um 21.08 Uhr am Hauptbahnhof angekommen war. Die Polizei geht daher davon aus, dass ihr Mörder sie dort in den Kastenwagen gezerrt hat. Das Fahrzeug hatte wohl ausländische Nummernschilder, möglicherweise handelte es sich um einen Citroën J7.

Für eher unwahrscheinlich halten es die Ermittler vor diesem Hintergrund, dass der Täter schon in einer der Bahnen saß, mit denen die Studentin am 26. Januar 1997 von Annweiler aus nach Freiburg fuhr. Aber weil jedes Detail wichtig sein kann, sind auch Aussagen weiterer Zugpassagiere willkommen: Gefragt sind Erinnerungen an eine 26-Jährige, die zur schwarzen Cordjacke mit roter Solidaritätsschleife für Aids-Kranke eine blaue Jeans, grüne Wildleder-Schnürschuhe sowie einen auffallenden Halsschmuck aus Draht und Glasperlen trug.

Info

Hinweise zum Mordfall Eva Götz an die Kripo Rottweil unter Telefon 0741 4771111 oder per E-Mail an rottweil.kd.k1.ab-coldcase@polizei.bwl.de oder jede andere Polizeidienststelle.

x