Corona-Pandemie Bund Deutscher Karneval: Absagen von rund 20 Prozent der Vereine

Der Rosenmontagsumzug in Mainz: Bei den aktuellen Corona-Regeln zu Abstand und Hygiene sei „klar, dass Großveranstaltungen nicht
Der Rosenmontagsumzug in Mainz: Bei den aktuellen Corona-Regeln zu Abstand und Hygiene sei »klar, dass Großveranstaltungen nicht so stattfinden können wie wir sie kennen«, sagt Klaus-Ludwig Fess, Präsident des Bunds Deutscher Karneval.

Rund 20 Prozent der Vereine im Bund Deutscher Karneval (BDK) haben wegen der Corona-Pandemie große Veranstaltungen der nächsten Session bereits abgesagt. „Es ist legitim zu sagen: „Das ist uns zu gefährlich““, sagte der BDK-Präsident Klaus-Ludwig Fess im saarländischen Bexbach der Deutschen Presse-Agentur. Jeder Verein sei sich der Verantwortung bewusst, die er für Feiernde habe. Hinzu komme eine Reihe von Vereinen, die sich noch nicht entschieden hätten und noch abwarteten. Der BDK zählt rund 2,6 Millionen Mitglieder in mehr als 5300 Vereinen und Zünften.

Alternative Formen des Feierns

Bei den aktuellen Corona-Regeln zu Abstand und Hygiene sei „klar, dass Großveranstaltungen nicht so stattfinden können wie wir sie kennen“, sagte Fess. Daher plädierte er erneut für „neue, alternative Formen“ des Karnevals auch als Kulturveranstaltungen: Zum Beispiel ein kleines Programm auf dem Parkplatz vor einem Seniorenheim, bei dem die Bewohner vom Balkon aus zuschauen könnten, oder Umzüge, bei denen Wagen bei einzelnen Stationen nacheinander Halt machten.

„Wir haben auch eine gesellschaftliche und soziale Verpflichtung im Ort, in den Kommunen und im Land“, sagte Fess. Das Wesen des Karnevals sei auch, die Menschen „aus ihrem Alltag herauszureißen und ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern“. Und das gehe auch in kleinem Rahmen. „Hier ist Kreativität und Ideenreichtum gefragt.“ Karneval sei eben nicht nur „Enge, Alkohol, Küsschen und Schunkeln in Kostümen“, wie manche meinten.

Es sei wichtig, dass es in der Session 2020/21 dennoch organisierte Veranstaltungen gebe, sagte der BDK-Präsident. „Wenn es gar nichts gibt, besteht die Gefahr des wilden Treibens, das man dann gar nicht mehr im Griff hat.“ Klar sei, dass die Session nicht abgesagt werde. Es gehe bei den Absagen um öffentliche Großveranstaltungen. Die Vereine planten weiterhin interne, kleinere Veranstaltungen.

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