Schauspiel Berliner Theatertreffen: Inszenierung aus Mannheim dabei
Zum Berliner Theatertreffen zwischen 6. und 22. Mai sind zehn Inszenierungen eingeladen, darunter eine des Mannheimer Nationaltheaters: „Die Jungfrau von Orleans“ nach Friedrich Schiller in einer Bearbeitung von Joanna Bednarczyk, Regie in Mannheim führte Ewelina Marciniak. Das Stück hatte bei den Mannheimer Schillertagen 2021 Premiere. Für Ewelina Marciniak ist es die erste Einladung zum Berliner Theatertreffen.
Die Theatertreffen-Jury urteilte über die Inszenierung: „Auf ihrer Suche nach der Frau hinter den Klischees überschreiben und kommentieren Regisseurin Ewelina Marciniak und Dramaturgin Joanna Bednarczyk Schillers Text, dekonstruieren ihn nach allen Regeln der Kunst. Mit traumartigen Videobildern über der Bühne und Choreografien, in denen Kriegsgetümmel und Pathos ebenso aufscheinen wie Partystimmung und Gefühlswallungen, finden sie szenisch starke Lösungen. Am Ende wird die Jungfrau als männliches Konstrukt sichtbar, als historische, religiöse und literarische Figur. Dagegen setzt Marciniak die Stimmen der Frauen und Schauspielerinnen auf der Bühne, die sich über die Gefahren und den Sinn des Spiels austauschen.“
Freude am Nationaltheater
Der Mannheimer Schauspielintendant Christian Holtzhauer freute sich über die Ehrung: „Diese Einladung ist eine große Auszeichnung und zugleich eine Anerkennung unserer Arbeit insgesamt. Sie zeigt, dass das Schauspiel des Nationaltheaters überregional wahrgenommen wird und den Vergleich mit den wichtigsten Theatern in diesem Land nicht zu scheuen braucht.“
Vertreten sind außerdem Theater aus Bochum, Dresden, Hannover, Wien und München. Hamburg ist doppelt dabei, ebenso Berlin. Theatertreffen-Leiterin Yvonne Büdenhölzer kündigte gestern bei der Programmvorstellung an, sich ab 2023 einer neuen Aufgabe zu widmen. dpa/rhp