Missbrauchsskandal Bericht: Kardinal Wetter als Beschuldigter vernommen

Friedrich Kardinal Wetter war von 1982 bis 2008 Erzbischof von München und Freising.
Friedrich Kardinal Wetter war von 1982 bis 2008 Erzbischof von München und Freising.

Der frühere Münchner Erzbischof Friedrich Wetter ist einem Zeitungsbericht zufolge als Beschuldigter von der Staatsanwaltschaft vernommen worden. Dabei gehe es um ein Ermittlungsverfahren zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ (online). „Ein solches Verfahren gegen einen ehemaligen Erzbischof dürfte ein Novum sein.“ Der in Landau geborene Kardinal Wetter war von 1982 bis 2008 Erzbischof von München und Freising und zuvor Bischof von Speyer.

Im Fokus stehe „Fall 26“ aus dem Münchner Missbrauchsgutachten und damit ein 1962 verurteilter Kleriker, hieß es weiter. Die Staatsanwaltschaft gehe „dem Verdacht nach, frühere kirchliche Verantwortungsträger des Erzbistums München und Freising könnten einen wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern vorbestraften Priester wieder als Seelsorger eingesetzt und nicht unterbunden haben, dass er erneut mit Kindern in Kontakt tritt“. Dies habe Bayerns Justizministerium am 7. März dem FDP-Abgeordneten Matthias Fischbach mitgeteilt. „Ob die Ermittlungen gegen den 95-jährigen Wetter noch laufen oder bereits beendet sind, ist nicht bekannt“, so der Bericht. Wetter selbst äußerte sich gegenüber der Zeitung nicht .

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