Hannover Ballettchef entschuldigt sich für Hundekot-Attacke

Marco Goecke.
Marco Goecke.

Drei Tage nach seiner Hundekot-Attacke auf eine Journalistin hat sich der Ballettchef der Staatsoper Hannover, Marco Goecke, öffentlich entschuldigt. „Ich möchte mich bei allen Beteiligten, an erster Stelle bei Frau Hüster, für meine absolut nicht gutzuheißende Aktion aufrichtig entschuldigen“, teilte der 50-Jährige am Dienstag in einem schriftlichen Statement mit. „Im Nachhinein wird mir klar bewusst, dass dies eine schändliche Handlung im Affekt und eine Überreaktion war.“

Goecke hatte am Samstagabend im Foyer des Opernhauses in Hannover Wiebke Hüster, eine Journalistin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, mit Hundekot beschmiert. Zuvor hatte er ihr vorgeworfen, immer „schlimme, persönliche“ Kritiken zu schreiben.

Details zu Goeckes Angestelltenverhältnis am Staatstheater blieben am Dienstag unklar. Ob er weiterhin seine vollen Bezüge erhält, wollte die Staatsoper nicht mitteilen. „Es handelt sich um ein schwebendes Verfahren“, sagte eine Sprecherin am Dienstag. „Daher werden wir uns frühestens am Donnerstag wieder dazu äußern.“

Die oppositionelle CDU-Landtagsfraktion sieht jetzt Niedersachsens Kulturminister Falko Mohrs (SPD) am Zug. Er ist Aufsichtsratsvorsitzender der Niedersächsischen Staatstheater GmbH. „Die Entschuldigung des Ballettchefs ist überfällig“, sagte CDU-Fraktionschef Sebastian Lechner am Dienstag der dpa. „Minister Mohrs muss jetzt als Aufsichtsratsvorsitzender eingreifen und erklären, wie es mit der Personalie weitergeht.“

Angestellt könne Goecke bei der Staatsoper nicht bleiben. „Wir erwarten vom Träger der Staatsoper, dem Land Niedersachsen, dass gehandelt wird“, betonte der Oppositionspolitiker. Lechner bezeichnete den Angriff als „eklig und erniedrigend“ und als „Angriff auf die Pressefreiheit“. Die Polizei hat nach der Attacke Ermittlungen gegen den Ballettchef wegen des Verdachts der Körperverletzung und Beleidigung aufgenommen.

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