Speyer Austritte und Todesfälle: Evangelische Landeskirche schrumpft

Hauptkirche der Pfälzer Protestanten: Gedächtniskirche in Speyer
Hauptkirche der Pfälzer Protestanten: Gedächtniskirche in Speyer

Die Evangelische Kirche der Pfalz schrumpft weiter. Im vergangenen Jahr seien 6545 Personen aus der Landeskirche ausgetreten, 1672 mehr als 2020, teilte die Landeskirche am Mittwoch in Speyer mit. Demnach zählte die Landeskirche zum Stichtag 31. Dezember 2021 rund 470.000 Mitglieder. Der hohe Anstieg bei den Austritten sei wohl „durch Nachholeffekte nach der geringen Austrittszahl im ersten Corona-Jahr 2020“ zu begründen, heißt es. Im selben Zeitraum hat es 2892 Taufen (plus 65,1 Prozent) und 394 Eintritte gegeben. Weiter hoch bleibe die Anzahl der Beerdigungen: 8268 Menschen wurden demnach 2021 kirchlich bestattet. Kirchenpräsidentin Dorothee Wüst bezeichnete es als eine bleibende Herausforderung, dass so viele Menschen der Kirche den Rücken kehrten. „Offensichtlich wissen viele nicht mehr, was sie bei uns finden können oder haben das Vertrauen in die Institution verloren.“

Die Pfälzer Kirche liegt mit ihrem Mitgliederschwund im bundesweiten Trend. Nach den am Mittwoch veröffentlichten Zahlen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) gehörten Ende vergangenen Jahres 19,7 Millionen Deutsche (23,7 Prozent) einer der 20 evangelischen Landeskirchen an, das sind 2,5 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Insgesamt verlor die evangelische Kirche eine halbe Million Mitglieder. Grund für den Mitgliederschwund sei die im Corona-Jahr 2021 erhöhte Zahl der Sterbefälle von 360.000 sowie die hohe Zahl der 280.000 Kirchenaustritte.

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