Verbraucher Aus für Glitzer und Co.: Welche Folgen das EU-Verbot von Mikroplastik hat

Besonders in der Festival-Saison gehört Glitzer zur Grundausstattung. Ist damit jetzt Schluss?
Besonders in der Festival-Saison gehört Glitzer zur Grundausstattung. Ist damit jetzt Schluss?

Der Verkauf von Mikroplastik in verschiedensten Bereichen wird in der Europäischen Union schrittweise verboten. Durch neue Regeln der EU-Kommission wird in Zukunft der Verkauf von Mikroplastik als solchem untersagt, ebenso von Produkten, denen Mikroplastik zugesetzt wurde und die dieses bei der Verwendung freisetzen. Das geht aus einer Mitteilung der Brüsseler Behörde hervor.

Das Verbot betrifft demnach beispielsweise Granulatmaterial auf Sportanlagen, Kosmetika wie Peelings oder Glitter, ebenso Spielzeug und Pflanzenschutzmittel.

Ab wann das Verkaufsverbot gilt, unterscheidet sich je nach Produkt. Das Verbot von etwa Mikroperlen und losem Glitter soll bereits ab Mitte Oktober gelten, in anderen Fällen soll das Verkaufsverbot erst in den kommenden Jahren in Kraft treten. Auch für Kosmetik mit sogenannten Microbeads tritt das Verbot dann in Kraft – weil deren Nutzung sowieso bereits ausläuft, wie die EU erklärt. Für andere Kosmetikprodukte gilt eine Übergangsfrist von vier bis zwölf Jahren, je nach Produkt. Sportplatzbesitzer haben acht Jahre Zeit, um auf eine Alternative umzustellen.

Nageldesigner und Make-Up-Artists schockiert

In den Sozialen Medien war der Aufschrei nach Bekanntgabe aus Brüssel groß. Auf der Videoplattform TikTok beispielsweise trenden aktuell Videos mit dem Hashtag „Glitzerverbot“. Darin beschweren sich unter anderem Nageldesigner und Make-Up-Artists darüber, dass kosmetisch genutzter Glitzer bereits ab 15. Oktober nicht mehr verkauft werden darf. Ein weiteres Problem: Es scheint vielen nicht ganz klar zu sein, welche Produkte genau betroffen sind. „Ich blick da gar nicht mehr richtig durch. Welche Produkte sind denn jetzt betroffen und gibt es Alternativen?“, sagt eine Userin in ihrem Video. Betroffen soll laut der Kommentare darunter nicht nur Glitzer sein, sondern auch kleine Strasssteine und Partikel in Make-up-Produkten wie Highlighter.

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Neben schockierten Beauty-Fans gibt es aber auch Sparfüchse, die aus der Situation das Beste machen wollen. Denn obwohl der Verkauf ab Oktober wohl verboten sein soll, dürfen die Produkte weiterhin benutzt werden. „Weil die Shops ihre Lager leer räumen müssen, gibt es Glitzer jetzt natürlich viel günstiger“, sagt eine Nutzerin. „Also alle bitte nochmal kaufen kaufen kaufen. Meine Nägel brauchen Glitzer“, ist nur einer von vielen ähnlichen Kommentaren unter dem Video.

Das ist Mikroplastik

Mit dem Begriff Mikroplastik werden schwer abbaubare, synthetische Polymere mit Größe von weniger als fünf Millimetern bezeichnet. Die Partikel reichern sich in Tieren, einschließlich Fischen und Schalentieren, an und können daher auch in Lebensmittel gelangen. Die neuen Vorschriften sollen die Freisetzung von etwa einer halben Million Tonnen Mikroplastik in die Umwelt verhindern.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via Glomex.

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Das Granulat auf Kunstrasenplätzen und anderen Sportanlagen ist laut Kommission die größte Quelle für die Freisetzung von zugesetztem Mikroplastik, und damit ein Umweltproblem.

Produkte, die an Industriestandorten verwendet werden oder bei der Verwendung kein Mikroplastik freisetzen, sind den Angaben nach vom Verkaufsverbot ausgenommen. Ihre Hersteller müssten jedoch Anweisungen zur Verwendung und Entsorgung des Produkts geben, um Freisetzungen von Mikroplastik zu vermeiden. Auch für Arzneien sowie Lebens- und Futtermittel gibt es bestimme Ausnahmen.

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