München „Anno 1800“ von Mainzer Entwickler Blue Byte ist „Bestes Deutsches Spiel“

Im Strategiespiel „Anno 1800“ führt man seine Fraktion durch die Industrielle Revolution.
Im Strategiespiel »Anno 1800« führt man seine Fraktion durch die Industrielle Revolution.

Das Strategiespiel „Anno 1800“ des Mainzer Studios Ubisoft Blue Byte ist „Bestes Deutsches Spiel“. Die höchste Auszeichnung des Deutschen Computerspielpreises haben die Entwickler aufgrund der Corona-Krise auf einer „Digital-Gala“ im Internet entgegengenommen. Der digital ins Studio zugeschaltete Minister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Andreas Scheuer (CSU), lobte den „Charme der Nostalgie“: Die Magie des Spiels sei in der siebten Folge auch nach mehr als 20 Jahren noch vorhanden.

Das Aufbau-Strategiespiel „Anno 1800“ ist die siebte Folge der vor allem auch hierzulande erfolgreichen „Anno“-Reihe von Ubisoft Blue Byte. Das bereits vor einem Jahr auf dem deutschen Markt erschienene Simulationsspiel schickt die Spieler auf Zeitreise ins 19. Jahrhundert, mitten in die industrielle Revolution, und wartet mit vielen liebevoll gestalteten Details auf. Es geht darum, Dörfer, Städte und Metropolen zu gründen, die Bewohner bei Laune zu halten, Kolonien zu errichten und wichtige Handelsrouten aufzubauen. Der Spieler kann sich jeweils entscheiden, ob er als Visionär, Ausbeuter, Eroberer oder Befreier die Geschichte vorantreibt.

„„Anno“ ist eine der wichtigsten und konkurrenzfähigsten Spiele-Serien aus Deutschland, weshalb der jüngste Teil die Auszeichnung absolut verdient hat“, urteilte Spielespezialist und Branchenkenner Stephan Freundorfer aus Hamburg. An Auszeichnungen dürften die Macher von „Anno 1800“ aus Mainz inzwischen gewöhnt sein. Erst vor rund vier Monaten erhielt Ubisoft für den Titel bei der Verleihung des Deutschen Entwicklerpreises in Köln mehrere Auszeichnungen, unter anderem als „Bestes deutsches Spiel“. Auch auf der Spielemesse Gamescom in Köln erhielt das Spiel 2018 die Auszeichnung als bestes PC-Spiel.

In insgesamt 15 Kategorien hatte zuvor eine 40-köpfige Jury die Gewinner ermittelt. Die Preisvergabe orientierte sich jeweils an Kriterien wie Spielspaß, Unterhaltung, künstlerischer Qualität, Innovationsgehalt oder pädagogisch-didaktischem Wert.

Auch diesmal wurde wieder ein Publikumspreis vergeben. Dafür konnten Spielerinnen und Spieler in einem rund vierwöchigen Online-Voting die Stimme für ihren Favoriten abgeben. Der diesjährige Preis geht nach Polen. Die Auszeichnung der Community erhielt das Fantasy-Game „The Witcher 3: Wild Hunt“ des polnischen Entwicklerstudios CD Projekt RED um die Abenteuer des Hexers Geralt von Riva im vom Krieg gezeichneten Temerien. Die Fantasy-Story basiert auf den Romanen des polnischen Schriftstellers Andrzej Sapkowski und erweist sich auch in der dritten Folge als Bestseller.

„Gerade in diesen besonderen Zeiten zeigen uns Games, was sie wirklich ausmachen“, sagte Felix Falk, Geschäftsführer des Branchenverbands game. „Sie sind erstklassige Unterhaltung für alle, sie verbinden uns auch über große Entfernungen, und viele haben als Lernspiel immenses Potenzial in der Bildung.“

Einen Kommentar zur Preisverleihung von unserem Videospiel-Experten Benjamin Ginkel finden Sie hier.

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