Deutschlandbesuch 1978 Als die Queen in Mainz war: „Now we go in the Druckwerkstatt“

So berichtete die Rheinpfalz 1978 über den Besuch der Queen in der Landeshauptstadt.
So berichtete die Rheinpfalz 1978 über den Besuch der Queen in der Landeshauptstadt.

Nach Rheinland-Pfalz führte der Weg des britischen Königs Charles III. und seiner Ehefrau Camilla nicht, als er in dieser Woche Deutschland besuchte. Aber war da nicht mal was? Charles’ Mutter, die im September verstorbene Queen Elizabeth II., hat das Bundesland gleich zweimal besucht. Am 20. Mai 1965 war sie in Koblenz und Kaub zu Gast, am 23. Mai 1978 in Mainz. Die RHEINPFALZ berichtete nach dem Besuch in der Landeshauptstadt unter anderem vom Missgeschick des damaligen Mainzer Oberbürgermeisters Jockel Fuchs (SPD), der im Gutenberg-Museum das Manuskript seiner auf Englisch verfassten Begrüßungsrede vergessen hatte, schließlich auf Deutsch zu der Königin sprach und am Ende nur mit dem Satz „And now let’s go in the Druckwerkstatt“ seine Englischkenntnisse aufblitzen ließ. Die RHEINPFALZ berichtet weiter, für den späteren Empfang in der Staatskanzlei sei diese in ein „8000 Mark teures Meer von lila Orchideen getaucht“ worden, alle aus Thailand importiert. Nach dem Gala-Diner, bei dem Ministerpräsident und Tischherr Bernhard Vogel (CDU) nach eigener Aussage mit der Queen „über Gott und die Welt“ geplaudert hat, und dem Rückzug der Queen gegen 23 Uhr habe dann der „Run“ der Gäste auf die Orchideen eingesetzt. Der Dinner-Dresscode lautete für Herren übrigens nur „Smoking“, nicht festlich, – ganz entgegen dem klassischen Protokoll. Begründung der Staatskanzlei: In Mainz gebe es nur eine Pfandleihe. Am Tag hatten der Queen bei ihrer Fahrt durch die Stadt in strömendem Regen tausende Menschen zugejubelt.

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