Preisverleihung 70. Filmfestival Mannheim-Heidelberg: Gewinnerfilm kommt aus Italien

Mit dieser Kameraeinstellung beginnt der Siegerfilm „Il Buco“, der von einer Höhlenerkundung erzählt.
Mit dieser Kameraeinstellung beginnt der Siegerfilm »Il Buco«, der von einer Höhlenerkundung erzählt.

Der International Newcomer Award des 70. Internationalen Filmfestivals Mannheim-Heidelberg geht an den italienischen Regisseur Michelangelo Frammartino für seinen Film „Il Buco“. Der Regisseur nimmt die Zuschauer in seinem fast wortlosen Film mit auf eine ungewöhnliche Reise: Sie werden Zeugen einer Höhlenerkundung in den 1960er-Jahren. „Dieser Film hat uns durch seine einzigartige Stimme, die Eindrücke und Konturen der Erkundung und seine verführerische filmische Nachdenklichkeit beeindruckt“, urteilte die Jury.

Der Preis, der am Donnerstagabend in Heidelberg verliehen wurde, ist mit 30.000 Euro dotiert. „Il Buco“ war bereits im Wettbewerb des Filmfestivals Venedig zu sehen gewesen.

Drehbuchpreis für „Zero Fucks Given“

Der Rainer Werner Fassbinder Award, der in der Sparte Drehbuch vergeben wird, ging an den Film „Zero Fucks Given“ von Julie Lecoustre und Emmanuel Marre, die beide gemeinsam das Buch geschrieben und Regie geführt haben. Der französisch-belgische Film porträtiert eine Flugbegleiterin, die in einer Sinnkrise steckt. Beeindruckt zeigte sich die Jury vom spielerischen Umgang des Drehbuchs „mit dem globalen Prekariat“.

Eine lobende Erwähnung ging an den japanischen Film „Haruhara-San’s Recorder“ von Kyoshi Sugita, der aus dem Alltag einer jungen Frau erzählt. Der Film überzeuget die Jury „durch die Abwesenheit des geschriebenen Wortes“.

Studenten favorisieren „The First Fallen“

Die studentische Jury wiederum prämieret den brasilianischen Film „The First Fallen“ von Rodrigo de Oliveira, der von frühen Opfern der Aids-Krise erzählt. Die Jury lobte die „sensible und ergreifende Darstellung der Figuren“.

Die Ökumenische Jury zeichnete den französischen Film „My Night“ aus, Regisseurin Antoinette Poulat sei „ein magischer Kinomoment“ gelungen.

Filmkritiker würdigen Antirassismus-Film

Die Filmkritikerjury entscheid sich für „The Sleeping Negro“ von Skinner Myers aus den USA, der von der Wut eines schwarzen Immobilienmaklers auf die Privilegien der Weißen erzählt.

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