UN-Bericht 2020 weltweit mehr Menschen denn je auf der Flucht

Migranten in einem Boot auf dem Mittelmeer.
Migranten in einem Boot auf dem Mittelmeer.

Ungeachtet der Corona-Pandemie sind im vergangenen Jahr weltweit so viele Menschen auf der Flucht gewesen wie nie zuvor. Ende 2020 waren praktisch so viele Menschen wegen Konflikten, Verfolgung und Gewalt aus ihrer Heimat vertrieben, wie Deutschland Einwohner hat: 82,4 Millionen. Das berichtete das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Freitag. Im Vergleich zu 2019 ist das ein Anstieg um vier Prozent, im Vergleich zu vor zehn Jahren eine Verdopplung. Auch der Klimawandel treibe immer mehr Menschen in die Flucht, weil sie in ihrer Heimat nicht mehr überleben können, berichtete UNHCR.

Deutlich mehr als die Hälfte der Menschen war im eigenen Land vertrieben. Wer ins Ausland flüchtete, blieb vor allem in den Nachbarländern. 86 Prozent wurden von Entwicklungsländern aufgenommen. Minderjährige machen zwar rund 30 Prozent der Weltbevölkerung aus, unter den Geflüchteten sind es aber 42 Prozent.

Unter den Aufnahmeländern gehört Deutschland zu den großzügigsten: Es bot nach den Zahlen des UNHCR 1,2 Millionen Menschen Schutz. Mehr Menschen nahm nur die Türkei (3,7 Millionen), Kolumbien (1,7 Millionen), Pakistan (1,4 Millionen) und Uganda (1,4 Millionen) auf.

Mehr als Zweidrittel der ins Ausland Geflohenen kamen aus nur fünf Ländern: Syrien (6,7 Millionen), Venezuela (4 Millionen), Afghanistan (2,6 Millionen), Südsudan (2,2 Millionen) und Myanmar (1,1 Millionen).

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