Neustadt Zusammenhalten, wenn’s brennt

Mit Spaß bei der Sache: Der Feuerwehrnachwuchs beim Jugendcamp.
Mit Spaß bei der Sache: Der Feuerwehrnachwuchs beim Jugendcamp.

Während der Feierstunde für die Jugendfeuerwehr Haßloch hatten alle Wehrleute richtig Glück, denn keiner wurde spontan zum Einsatz gerufen. Damit erfüllte sich der Wunsch von Wehrleiter Marco Himmighöfer, die inzwischen 25 Jahre Jugendarbeit in Ruhe würdigen zu dürfen: „Die Jugendfeuerwehr ist ein sinnvolles und gemeinnütziges Freizeitangebot und die Basis für eine nachhaltige Nachwuchsgewinnung“, betonte der Wehrleiter, der mit 13 Jahren selbst als Gründungsmitglied angefangen hatte (wir berichteten). „Nahezu ein Viertel aller heute Aktiven sind ehemalige Mitglieder der Jugendfeuerwehr“, betonte er. Viel Lob für die derzeit 20 Jungs und Mädchen, die jeden Dienstag mit ihren Jugendwarten Vanessa Steckmann und Manuel Ruf Schläuche ausrollen und Saugleitungen kuppeln, gab es auch von Bürgermeister Lothar Lorch (CDU): „Mädchen und Jungen, die zur Jugendfeuerwehr gehen, nehmen die Werte unserer Gesellschaft wie Solidarität und Verantwortung ernst.“ Aber auch den Einsatz der erwachsenen Wehrleute, die dazu freiwillig die Jugend ausbilden, hob Lorch hervor. „Gerade verantwortliche Kommunalpolitiker sollten wissen, wie wichtig die Feuerwehr für die Sicherheit sowie das Hab und Gut aller Einwohner ist, und auch danach entscheiden.“ Lorch selbst bekam fast so viel Applaus wie die jungen Wehrleute, als der Erste Beigeordnete und Feuerwehrdezernent Tobias Meyer (CDU) verriet, dass der Bürgermeister im vergangenen Jahr statt Geburtstagsgeschenken lieber viele Geldspenden für die Jugendfeuerwehr erbeten hat. Wie seine Vorredner zeigte sich Meyer froh über den Einsatz der Jugend und ihrer Ausbilder und freute sich, dass neben befreundeten Feuerwehren, dem Feuerwehr-Musikzug Neustadt/Hambach und Kommunalpolitikern auch Vertreter des Roten Kreuzes und der Polizei zum Mitfeiern vor Ort waren. Beim viertägigen Jubiläums-Zeltlager von Donnerstag bis Sonntag auf dem hinteren Pfalzplatz mit Fackelwanderung und Spielerallye waren nicht nur die weiteren Jugendfeuerwehren aus dem Landkreis Bad Dürkheim zu Gast, sondern auch die Jugend der polnischen Partnerstadt Wolczyn. Wehrleiter Rafael Neugebauer lud die Haßlocher deswegen in seiner von Jolanta Hayes übersetzten Rede sofort zum Gegenbesuch ein und überreichte Geschenke. Kreisjugendfeuerwehrwart Michael Kempter hob vor dem durch die Kochgruppe der Feuerwehr zubereiteten Essen ebenfalls das Engagement der Haßlocher hervor, und alle Jugendwarte der vergangenen 25 Jahre erwartete eine Überraschung: Sie erhielten ein Jubiläums-T-Shirt mit Logo und wurden mit einer gravierten Glasplakette geehrt. Der heute stellvertretende Wehrleiter Klaus Sieber, der damals mit Stefan Guckes und Gerd Dambach das erste Jugendwart-Team gebildet hatte, verlieh die Auszeichnung zudem an Jürgen Hurrle, der sich 1993 als Feuerwehrdezernent mit seinem damaligen Sachbearbeiter Hans Kissel für die Gründung einer Jugendfeuerwehr stark gemacht und sie letztlich durchgesetzt hatte. Bürgermeister Lorch nannte das, wie auch Dezernent Meyer und die beiden Wehrleiter, „einen wichtigen und richtigen Schritt“ und bezeichnete den Einsatz aller damals Beteiligten als echte „Pionierarbeit“. In Rheinland-Pfalz machen sich laut Lorch 12.500 Jugendfeuerwehrleute in 1100 Wehren stark, davon 2300 Mädchen. In Haßloch sind aktuell 15 Jungen und fünf Mädchen von zehn bis 16 Jahre dabei. Die Geehrten Für ihren Einsatz als Jugendwarte der Feuerwehr wurden neben den aktuellen Betreuern Vanessa Steckmann und Manuel Ruf geehrt (in chronologischer Reihenfolge seit 1993): Klaus Sieber, Gerd Dambach, Stefan Guckes, Jörg Ruckdeschel, Rainer Ritter, Jürgen Rupprecht, Marcus Gunst, Ralf Nikolaus, Thomas Störzner, Alexander Fürst, Philipp Senn, Alexander Schmiega, Peter Schöner, Lars Braunstein.

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