Kommentar Zum Mahnmal-Streit: Alles auf Anfang

Für einen Mahnmal-Standort Ortsverwaltung wurden schon Spenden gesammelt.
Für einen Mahnmal-Standort Ortsverwaltung wurden schon Spenden gesammelt.

Der Geinsheimer Ortsbeirat scheint beim Thema Mahnmal für die NS-Opfer noch die Kurve zu kriegen.

Der Spruch „Wenn du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis“ wird gerne als Kritik verwendet. Und zwar für diejenigen, die lieber beraten, anstatt zu entscheiden. So könnte man das auch für Geinsheim sagen. Doch das wäre in diesem Fall oberflächlich. Wer insbesondere auf die vergangenen Monate zurückblickt, muss erkennen: Dass sich das beim Thema Mahnmal für die NS-Opfer heillos zerstrittene Gremium auf einen Arbeitskreis geeinigt hat, ist ein großer Schritt nach vorne und eine gute Nachricht.

Im Ortsbeirat sind die Fronten einfach zu verhärtet. Und wer die Charaktere dort kennt, weiß: In dieser Konstellation wird jeder weiterhin auf seiner Position beharren und nicht zu Kompromissen bereit sein. Das ist bitter, denn durch den offenen Streit ist der Ortsbeirat schon stark beschädigt worden. Denn niemand spricht mehr darüber, dass sich ein Dorf seiner Vergangenheit stellen will, stattdessen geht es nur um Streit und Vorwürfe.

Umso wichtiger ist daher, dass nun alles auf Anfang gestellt wird und im Arbeitskreis auch Menschen mitwirken, die nicht dem Ortsbeirat angehören. So besteht die Chance auf einen Durchbruch. Offen ist allerdings, wie eine Lösung aussehen könnte. Denn der Streit ist so heftig, dass die Gruppen darauf achten werden, nicht als Verlierer da zu stehen. Bleibt als Fazit: Der Ortsbeirat scheint beim Mahnmal die Kurve zu kriegen, aber der Arbeitskreis muss ein richtig dickes Brett bohren.

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