Neustadt Zum Frühstück zwei Pötte mit Müsli für „Philipp Phelps“

NEUSTADT. Der zehnjährige Neustadter Schwimmer Philipp Sonnenberg steht in der Bestenliste des Deutschen Schwimmverbandes (DSV) in seinem Jahrgang 2004 in fünf Disziplinen an erster Stelle sowie zweimal auf Platz zwei und zweimal auf Platz drei. Sonnenberg ist ein vielseitiger Schwimmer, ist er doch in der Bestenliste im Kraul-, Rücken-, Delphin- und Lagenschwimmen ganz vorne platziert.

Was ist sein Traum? Die Antwort kommt bei Philipp Sonnenberg blitzschnell: „Bester Schwimmer der Welt zu werden.“ Vor drei Jahren kam Philipp mit dem Schwimmsport in Berührung, als seine zwei Jahre ältere Schwester Sophie beim SC Neustadt mit dem Schwimmtraining begann. Der junge Neustadter ist körperlich weit entwickelt. Mit 1,60 Meter Größe bringt er 40 Kilogramm auf die Waage. Seine Mutter Kathrin Sonnenberg erzählt: „Er war bereits bei der Geburt mit über fünf Kilogramm und 57 Zentimeter sehr groß. Philipp entwickelte sich schnell zu einem vielseitigen Bewegungstalent.“ So probierte Philipp auch Leichtathletik und Fußball mit Erfolg aus. Im Fußball ist er immer noch in Hambach aktiv, aber schweren Herzens verzichtet er seit einem Jahr auf die zweite Trainingseinheit mit seinen Freunden. „Er musste sich entscheiden. Denn im Schwimmen ist die Anzahl der Trainingsmeter sehr wichtig“, so Kathrin Sonnenberg. Sie unterstützt ihre Kinder, indem sie sie zum Training oder den Wettkämpfen fährt. Dabei sieht sie sich nicht als ehrgeizige Sportmutti, die ihre Kinder zu Höchstleistungen antreibt. Aber sie beobachtet, dass ihren Kindern der Sport gut tut. Und Philipp sagt selbst, wenn er sich nicht bewege, dann sei er zu unruhig. Das Schwimmen verleihe ihm nach dem Training ein angenehmes Gefühl. Erstaunlich, dass er nach seinen Einheiten lediglich mit ein oder zwei Butterbroten seinen Hunger stillt. Dafür gibt es morgens meist „zwei Pötte mit Müsli“, so seine Mutter. Sie sagt, dass sie großen Respekt vor der Leistung ihrer Kinder hat. Dabei ist ihr klar: „Bei Philipp spielt neben Talent und Fleiß auch seine gute körperliche Entwicklung eine besondere Rolle.“ Für Philipp gab es in seiner Altersklasse noch Fördermaßnahmen auf DSV-Ebene. Im Nachwuchskader III des SCN ist Mykola Konopinsky für das Training zuständig. „Niko“ Konopinsky hat Philipps Talent entdeckt. Die Kinder akzeptieren seine Anweisungen, wenn er sie im Training ohne Gnade Bahn für Bahn schwimmen lässt. Kathrin Sonnenberg: „Der Trainer coacht professionell, trotz seines Berufes und seiner Familie und den eigenen Schwimmeinheiten. Zu den Kindern ist er sehr streng, aber fair. Lob wird verteilt, wenn es verdient ist.“ Und am Trainingsplan von rund vier Kilometern je Einheit führt dabei selten ein Weg vorbei. Philipps Eltern sind zwar keine Schwimmer, aber Verbindungen zum nassen Element gibt es. Sein Vater ist Segler und hat einige Erfolge bei Regatten eingefahren, Philipps 21-jährige Cousine Elisabeth Panuschka (Krefeld) steht als Vorschoterin im Olympiakader 2016 und war selbst als Wettkampfschwimmerin aktiv. Philipp beschäftigt sich intensiv mit seinem Sport. Er erinnert sich genau an seinen ersten Start: „Das war vor drei Jahren in Pirmasens. Es gab vier Goldmedaillen für mich.“ Eine davon in der Staffel. Für den jungen Individualsportler eine gute Gelegenheit, auch Mannschaftsgeist zu spüren und für sein Team im Wasser alles zu geben. Seine Lieblingsdisziplin ist Kraul – oder Freistil, wie es offiziell heißt. Dabei liegen ihm die längeren Strecken mehr als Sprints über 25 oder 50 Meter. Daneben steht für die Kinder seines Alters noch Rücken- und Brustschwimmen auf dem Plan. Die Schwimmstile werden über Strecken von 25 bis 400 Meter zurückgelegt. Erst die älteren Jugendlichen schwimmen noch längere Strecken. Der Viertklässler beklagt sich nicht über sein Trainingspensum mit drei bis vier Einheiten pro Woche im Stadionbad. Denn die Kinder und Jugendlichen verstehen sich untereinander sehr gut, zum sportlichen kommt ebenfalls der soziale Aspekt. Auch wenn seine Schwester Sophie gesteht: „Ich bin schon neidisch auf meinen Bruder. Er muss gar nicht viel machen und ist schon so erfolgreich.“ Jüngst hat für den Viertklässler eine wichtige Schulentscheidung angestanden. Wohin nach der Grundschule? In der Überlegung war auch das Sportgymnasium in Kaiserslautern. „Doch dort am Heinrich-Heine- Gymnasium ist Schwimmen keine Schwerpunkt-Sportart. Die nächsten Schwimminternate sind in Saarbrücken oder Koblenz, dort kann man erst ab der achten Klasse hin“, so Mutter Sonnenberg. Für den Zehnjährigen vielleicht eine Option für die Zukunft. Schließlich möchte er seinem Spitznamen „Philipp Phelps“ gerecht werden. Denn der erfolgreiche Amerikaner Michael Phelps ist sein größtes Vorbild – der hat 22-mal eine Medaille bei Olympischen Spielen gewonnen, darunter 18 Goldmedaillen. Inzwischen hat sich „Phillip Phelps“ für das Gymnasium in Edenkoben entschieden. Er wird weiterhin im Neustadter Stadionbad trainieren.

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