Neustadt Zittern auf der Zielgeraden

HASSLOCH (mame). Mit einem Zittersieg auf der Zielgeraden haben die Handballer der TSG Haßloch auch das zweite Spiel binnen einer Woche gegen Oberliga-Konkurrent VTV Mundenheim gewonnen und sind ins Final-Four des Pfalzpokals eingezogen. Die TSG hatte aber beim 24:23 (16:12)-Erfolg in der Pfalzhalle die Verletzung von Kreisläufer Sebastian Bösing zu beklagen.

Bösing knickte in der eigenen Abwehr um und konnte nicht mehr weiterspielen (25.). Für ihn kam Andreas Zellmer in das Spiel, das die TSG vom Start weg dominierte. TSG-Trainer Ralf Schmitt hatte auf eine defensive 6-0-Abwehr umgestellt. Über 2:1 (3., Kevin Bitz) und 5:2 (8., Michael Kurka) setzte sich die TSG auf 9:5 (12., Dennis Gregori) ab, verteidigte den Vorsprung bis zur Pause souverän. Das Spiel beider Mannschaften war bei weitem nicht so aggressiv wie vor einer Woche in der Liga. Wieder wirkte die TSG gefestigter und klarer in den Offensivaktionen. „Es schien fast so, als ob wir es nicht gewohnt waren, ohne Harz zu spielen. Wir hatten viel zu viele Fehlwürfe“, sagte Gästetrainer Patrick Horlacher anschließend. Agierten beide Mannschaften im ersten Durchgang weitgehend mit angezogener Handbremse, steigerten sie sich nach dem Seitenwechsel in der Abwehr. Es wurde ein Pokalspiel, dem man auch anmerkte, dass beide Mannschaften gerne weiterkommen würden. Haßloch verlor aber in der Offensive mehr und mehr den Faden. Nach dem 19:14 (38., Kai Zimmermann) traf nur noch der Gast aus Ludwigshafen und kam auf 19:18 (45., Daniel Arentz) heran. Haßloch hatte schon längst wieder auf eine offensivere Abwehr umgestellt, blieb aber im Abschluss einfach zu sorglos. In der 52. Minute schoss Benjamin Treiber den verdienten Ausgleich für die nie aufsteckenden Mundenheimer. Die Partie wurde nun hektisch, was auch an den Schiedsrichtern lag und zwei Minuten vor dem Ende in einer unberechtigten Roten Karte gegen den Haßlocher Maximilian Bannicke gipfelte. Ohne den Vorfall gesehen zu haben, zückte Schiedsrichter Michael Meyer sofort die Rote Karte, als Bannickes Gegenspieler Treiber zu Fall gekommen war. Der war jedoch nur auf den verdutzten Verteidiger aufgelaufen, während der Haßlocher Steffen Dietz im Konter gerade das letztlich entscheidende 24:23 erzielte. Die Haßlocher waren außer sich vor Wut, zumal das Spiel endgültig zu kippen drohte. Mundenheims Arentz bekam in den Tumulten noch eine Zeitstrafe. Mit dem nächsten Angriff scheiterte VTV-Rückraumschütze Tim Schneider am Aluminium. Mundenheim kam zwar nochmals in Ballbesitz, schaffte aber wieder nicht den Ausgleich. „Wir haben nach der Pause vergessen, Tore zu schießen. Ohne Harz haben wir uns schwer getan. Es war ein glücklicher Sieg“, so Schmitt: „Wir konnten aber immer noch eine Schippe drauflegen, wenn es eng wurde.“ „Wir machen in der zweiten Hälfte in der entscheidenden Phase die wichtigen Tore nicht. Und dann waren da viele Dinge, die für beide Seiten nur schwer zu verstehen waren“, so Horlacher.

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