Neustadt Wochenspiegel: Wer behält die Oberhand?
Über das, was sich in den vergangenen Wochen in Diedesfeld abgespielt hat, können Außenstehende vermutlich nur schmunzeln. Denn an der nördlichen Ortsausfahrt Richtung Hambach sollte eigentlich nur für mehr Sicherheit gesorgt werden. Doch Veränderungen werden von Bürgern nicht ohne Protest hingenommen. Aufständische Aktionen dürften aber nach der jüngsten Reaktion der Stadtverwaltung ein Ende haben. Doch der Reihe nach.
Für Diskussionen sorgte zuletzt ein Schleichweg, der von der Weinstraße auf den parallel verlaufenden Wirtschaftsweg verläuft. Dieser wird nach Angaben von Ortsbürgermeister Volker Lechner von Radfahrern gerne als Abkürzung genutzt, wenn sie auf dem Wirtschaftsweg in Richtung Hambach oder umgekehrt auf die Weinstraße und damit auch in das Weindorf hineinfahren möchten. Es gibt Neustadter, die lassen ihr Auto stehen, um mit dem Rad nach Diedesfeld beziehungsweise Hambach zu pendeln.
Beschwerden wegen gefährlicher Begegnungen
Was seit unbestimmter Zeit gut ging und somit niemanden interessiert haben dürfte, sollte sich nun aber ändern. Es soll vor nicht allzu langer Zeit fast zu einem Unfall gekommen sein. Ein Radler und ein Traktor wären dort beinahe zusammengestoßen. Darüber hinaus habe es immer wieder Beschwerden wegen gefährlicher Begegnungen von Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern gegeben. Die Stelle wurde zu einer Gefahrenstelle deklariert.
Um Abhilfe zu schaffen, bat die Ortsverwaltung die Umweltabteilung der Stadt, dort eine kleine Hainbuche zu pflanzen, um den Abkürzungsweg für Radfahrer zu blockieren. Gesagt, getan. Allerdings war hier nicht mit Widerstand gerechnet worden. Unbekannte stellten den Sperrzaun, der dort ebenfalls als Absperrung aufgestellt war, zur Seite und rissen den Strauch herraus, Nachforschungen ergaben, dass der Täter die Hainbuche nicht gestohlen, sondern unweit des Schleichwegs in die Hecken geworfen hatte.
Neuer Standort für Hainbuche
Für Umweltschützer sei gesagt: Die Hainbuche wurde zur weiteren Versorgung auf den Hof der Stadtgärtnerei gebracht. Sie soll an einem anderen Ort eingepflanzt werden, in der Hoffnung, dass sie vor aggressiven Taten von Rebellen verschont bleibt.
Die Antwort der Ortsverwaltung hat nicht lange auf sich warten lassen. Neuerdings steht dort ein Sandsteinblock, ein Durchkommen ist nicht mehr möglich. Zumal auch dieses Mal dahinter ein Sperrzaun aufgestellt wurde, um Radfahrer und Fußgänger zu sensibilisieren. Einen Effekt wird es sicherlich haben: Mit Vandalismus dürfte an dieser Stelle wohl kaum zu rechnen sein. Und doch stellt sich die Frage, wie die radfahrende Bevölkerung diese Entscheidung hinnimmt. Ob sie schweren Herzens künftig einen Bogen um die Abkürzung macht, um nach Diedesfeld beziehungsweise Hambach zu kommen.