Neustadt Winzinger Knoten: Von drei auf zwei Fahrspuren

Der Vorschlag des Innenstadtbeirates: die Stiftstraße im Westen ausbauen und als neue Krankenhauszufahrt einrichten.
Der Vorschlag des Innenstadtbeirates: die Stiftstraße im Westen ausbauen und als neue Krankenhauszufahrt einrichten.

Die Fahrspuren beim Winzinger Knoten sollen bis zu einem Umbau übergangsweise optimiert werden. Ein Planungsbüro hat dazu Vorschläge gemacht.

Der Bahnübergang Speyerdorfer Straße soll auf lange Sicht geschlossen werden (wir berichteten). Bis neue Bauwerke beschlossen, finanziert und genehmigt sind, werden noch einige Jahre ins Land gehen – auch weil die Bahn und der Bund als Zuschussgeber mitreden. Um die Situation bis dahin zu entspannen, hat das Darmstädter Planungsbüro R + T Verkehrszählungen und verschiedene Modelle für die Kreuzung bei der Jet-Tankstelle simuliert. Über 2000 Fahrzeuge in der Stunde passieren die Stelle am frühen Morgen oder späten Nachmittag. R + T schlägt vor, auf der Landauer Straße über Markierungen künftig nur noch zwei Fahrspuren einzurichten. Derzeit gibt es aus der Fahrtrichtung Westen (Innenstadt) kommend drei Spuren. Die Änderung hätte den Vorteil, dass Platz für einen Radstreifen wäre. Tobias Franke von R + T geht davon aus, dass damit eine deutliche Verbesserung erzielt werden kann. Der Bauausschuss hat den Vorschlag bereits abgesegnet. Er wird jetzt dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) zur Genehmigung vorgelegt. Bereits im Vorjahr wurde durch neue Markierungen das Linksabbiegen von der Winzinger Straße in die Landauer Straße nur noch für eine Spur zugelassen, um den Verkehrsfluss zu erhöhen. R + T findet noch eine weitere Variante überlegenswert: Das Linksabbiegen aus Richtung Landau in die Stiftstraße könnte untersagt werden. Stattdessen sollen die Autofahrer etwa 50 Meter weiter in das westliche Ende der Stiftstraße einfahren, dort wo zurzeit noch viele Hetzelstift-Besucher und Mitarbeiter parken. Dies müsste dann unterbunden und die Straße ausgebaut werden. Diese Variante unterstützt der Innenstadtbeirat. Bei der Diskussion im Hauptausschuss gaben sich Oberbürgermeister Hans Georg Löffler und die Mehrheit skeptisch, weil damit die Parkplatzprobleme des Krankenhauses verschärft würden. Er habe auch noch keine Infos im Hinblick auf das künftige Parkkonzept der Marienhaus GmbH, die bekanntlich einen Neubau des Krankenhauses plant. In diesem Zusammenhang wurde auch über ein Parkhaus schon diskutiert. Norbert Schied, der Vorsitzende des Innenstadtbeirates, macht sich für die Stiftstraßen-Lösung stark. Die Stadt dürfe die Diskussion mit dem Hetzelstift nicht scheuen und solle die Parkplatzsituation mit dem Krankenhausträger offensiv ansprechen. Jeder private Arbeitgeber müsse für Mitarbeiter und Kunden ausreichend Parkplätze vorhalten. Das sei beim Hetzelstift nicht der Fall, wie die Situation in der Stiftstraße zeige. Da es Parkverbot und keine Parkbewirtschaftung gebe, löse das Hetzelstift seine Probleme über öffentliche Flächen. Schied ist auch der Meinung, dass der Bahnübergang in der Speyerdorfer Straße nicht unbedingt geschlossen werden muss. Er schlägt vor, aus der Ampel an der Ecke Landauer Straße/Speyerdorfer Straße eine reine Fußgängerbedarfsampel zu machen: „Damit würden wir viele Millionen Euro einsparen und könnten einen Bruchteil des Geldes in intelligente Ampelschaltungen investieren, die den Verkehrsfluss besser leiten.“ Er wird unterstützt von Stefan Rouwen, der für die Grünen dem Innenstadtbeirat angehört: „Es gibt diese Technik. Wir müssen das nun endlich umsetzen“. Oberbürgermeister Hans Georg Löffler warnte davor, die Ampel an der Speyerdorfer Straße in Frage zu stellen: „Meine Zustimmung wird das nicht finden. Wenn etwas passiert, möchte ich nicht in Frankenthal sitzen müssen.“ Damit meinte er eine Anklage vor dem Landgericht.

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