Neustadt Wie Obstbäume vor dem Erfrieren gerettet werden können
Frostschutzberegnung heißt hier das Zauberwort. Sie sorgt dafür, dass sich an Tagen und vor allem Nächten mit Temperaturen unter null Grad um die Blüten von Äpfeln, Aprikosen, Erdbeeren, Süß- und Sauerkirschen sowie weiteren Obstarten durch Bewässerung ein schützender Eispanzer legt. Dafür gibt es mit Unterkronen-, Überkronen- und wassersparender Überkronenberegnung verschiedene Systeme.
Das Ganze ist kein Hexenwerk, sondern reinste Physik: Beim tröpfchenfeinen Versprühen um den Nullpunkt wird beim Gefrieren die Erstarrungswärme des Wassers freigegeben. Weshalb die Temperatur in der eingeeisten Blüte nicht unter den Gefrierpunkt sinkt und ein Erfrieren der empfindlichen Blüten weitgehend vermieden wird. Hinzu kommt, dass dabei auch noch wärmedämmende Luftbläschen mit eingeschlossen werden.
Methode reduziert Ernteverluste
Dem Laien mag es widersinnig erscheinen, Blüten noch zusätzlich mit Eis zu umhüllen. Für den Erwerbsobstbauer ist es jedoch ein probates Mittel, um Ernteverluste reduzieren und vom Ertrag seiner Bäume leben zu können. Denn: Das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz (DLR) geht davon aus, dass in vier von zehn Jahren Frost auftreten kann, der Ertragsausfälle von zehn bis 70 Prozent zur Folge haben kann. Dann doch besser vorbeugend beregnen – auch wenn es den einen oder anderen frösteln lässt.