Neustadt Weniger Karten gezückt

Helmut Scheurer
Helmut Scheurer

«Hassloch.»Nachdem der TV Frankeneck und der FC Leistadt ihre Mannschaften bereits während der Vorrunde aus der C-Klasse Rhein-Mittelhaardt, Staffel West, abgemeldet hatten, zog inzwischen auch der FC Türkgücü Neustadt sein Team aus der B-Klasse Rhein-Mittelhaardt, Staffel Süd, aufgrund von Spielermangel zurück. Dies gab Staffelleiter Helmut Scheurer bei der Vereinsvertretersitzung dieser beiden Klassen im Vereinsheim des VfB Haßloch bekannt.

„Ich begrüße euch in meinem zweiten Wohnzimmer“, meinte Scheurer zur Begrüßung. Dies war sicherlich nicht übertrieben: Der VfB Haßloch ist sein Heimatverein, auf dessen Gelände er außer zu Hause sicherlich die meiste Zeit verbringt. Aufgrund der Abmeldungen wird die Saison 2018/2019 in der B-Klasse Süd nur noch mit 15, in der C-Klasse West sogar mit nur noch 13 Mannschaften fortgesetzt. In Letzterer sind deshalb an manchen Wochenenden sogar drei Teams spielfrei. „Türkgücü war zeitweise wegen einer Disziplinarstrafe vom Spielbetrieb ausgeschlossen, trat dann noch zweimal an, meldete dann aber selbst ab“, informierte Scheurer. In beiden Spielklassen konnte Scheurer erfreut feststellen, dass die Schiedsrichter weniger Karten zeigten. In der B-Klasse Süd waren es 410 Gelbe, 33 Gelb-Rote und neun Rote Karten, sieben weniger als ein Jahr zuvor. Noch fairer ging es in der C-Klasse West zu. Hier zückten die Unparteiischen 247 Gelbe, elf Gelb-Rote und sechs Rote Karten. Insgesamt gab es in dieser Liga sieben Platzverweise weniger. Fairste Mannschaft der B-Klasse ist bisher der FV Dudenhofen III, gefolgt vom TuS Diedesfeld und der SV Edenkoben, gewesen. In der C-Klasse lautet das Spitzentrio in der Fairnesswertung SG Forst/Ruppertsberg II, FV 21 Haßloch und SG Neidenfels/Lambrecht. In beiden Spielklassen habe es auch einen Anstieg der Zuschauerzahl gegeben, vor allem in der B-Klasse Süd. Hierfür seien insbesondere die Absteiger SV Gommersheim und TuS Diedesfeld sowie Aufsteiger FC 23 Hambach verantwortlich. Die endgültige Terminierung der restlichen Rückrundenspiele verlief problemlos. Interessant ist dabei, dass sich die Vereinsvertreter der C-Klasse West darauf einigten, den letzten Spieltag auf Sonntag, 26. Mai, 11 Uhr, zu legen. Eine solch frühe Anstoßzeit ist bei Aktiven völlig ungewöhnlich. Eine Vorverlegung des Spieltages auf einen Abend unter der Woche sei jedoch aufgrund der Arbeitszeiten vieler Spieler problematischer, hieß es. Kreisvorsitzender Klaus Karl informierte über zahlreiche Neuerungen. Die revolutionärste ist von diesen, dass ab dem 1. Juli 2019 die Spielerpässe abgeschafft werden. „Die Kontrolle wird ab dann nur noch online über eine Spielberechtigungsliste vorgenommen. Wichtig ist, dass bis dahin von allen Spielern ein Profilbild hochgeladen ist“, teilte Karl mit. In der zurzeit laufenden Wechselphase II könnten nur Fußballer, die sich bis zum 31. Dezember 2018 bei ihrem Verein abgemeldet hätten, verpflichtet werden. „Hat ein Spieler danach noch an einem Hallenturnier für seinen alten Verein gespielt, gilt die Abmeldung als unwirksam“, warnte Karl. Kontrovers diskutiert wurde Karls Einwurf, ob zukünftig eine Gelb-Rote Karte automatisch eine Sperre von einem Spiel nach sich ziehen solle. „Wir sind in Deutschland der einzige Landesverband, der das nicht umsetzt“, ließ der Kreisvorsitzende wissen. „Das würde sicherlich verhindern, dass es vor allem in der Schlussphase manches Foul, das zu Gelb-Rot führt, nicht mehr stattfindet, weil die Konsequenzen für den Spieler dann größer sind“, meinte Schiedsrichterobmann Thorsten Braun hierzu. Enttäuscht zeigte sich Karl über die Bereitschaft der Vereine, an der Futsal-Kreismeisterschaft teilzunehmen. „Für die Meisterschaft 2019, die in Bad Dürkheim ausgetragen wurde, hatten sich nur 13 Vereine angemeldet. Und davon haben dann auch noch drei kurzfristig abgesagt, davon beide Teams des TuS Altrip, angeblich wegen einer Vereinsveranstaltung. Von einer solchen wusste aber keiner etwas“, ärgerte er sich. „Oft wird auch Verletzungsgefahr als Grund für die Absage herangeführt. Und dann bekomme ich mit, dass diese Mannschaften an einem Hallenfußballturnier in Baden, wo es Geldpreise zu gewinnen gibt, teilnehmen. Die Verletzungsgefahr ist dort wesentlich höher als bei einem Futsalturnier“, sagte Karl. Eine besondere Problematik sei in dieser Saison, dass mit der SG Mußbach II, dem FC Leistadt und der SG Neidenfels/Lambrecht drei Vereine mit jeweils zwei Mannschaften in der C-Klasse teilnähmen. „Die Erste Mannschaft haben wir der C-Klasse zugeordnet, in die der Verein aus regionalen Gesichtspunkten auch gehört, die Zweite in eine benachbarte“, so Karl. „Die Vereine haben dann aber geschaut, welche Klasse leichter ist und dann in der Zweiten Mannschaft die besseren Spieler spielen lassen.“ Dies führte dazu, dass die SG Neidenfels/Lambrecht II die Tabelle der C-Klasse Süd anführt, während die erste Garnitur in der C-Klasse West nur auf dem siebten Tabellenplatz überwintert. „Wir haben den Sachverhalt von Juristen prüfen lassen. Diese kamen zu dem Ergebnis, dass die SG Neidenfels/Lambrecht II aufsteigen und in der kommenden Saison dann als Erste Mannschaft in der B-Klasse spielen darf“, stellte Karl klar. Sowohl in der B-Klasse Süd als auch in der C-Klasse West werde diese Saison am Wochenende 8. bis 10. März fortgesetzt. Der ursprünglich bereits am vergangenen Dienstag bekanntgegebene Rahmenterminplan für die Saison 2019/2020 werde nochmals überarbeitet. „Alles, was ich dazu bisher gesagt habe, stimmt nicht“, meinte Karl hierzu.

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