Wir über uns „Wasser in die Stadt“: Unser Leben mit der Baustelle

Der Lärm hat ein Ende, die Redaktion feiert.
Der Lärm hat ein Ende, die Redaktion feiert.

Worüber sich die Redaktion nach 13 Monaten Arbeiten vor der Haustür am meisten freut.

Nun ist er also Geschichte, der erste Bauabschnitt von „Wasser in die Stadt“. Zumindest bis der letzte Teil vor der Zufahrt zur Klemmhof-Tiefgarage gemacht wird. Was dann der Fall sein wird, wenn das DRK-Testzentrum nicht mehr benötigt wird und keine Parkplätze mehr für die Besucher vorgehalten werden müssen. Zu behaupten, wir Redaktionsmitglieder würden das Wummern, Dröhnen und Sägenschreien vermissen, wäre gelogen. Da geben uns die Anwohner bestimmt Recht. Dass es sich ohne weit konzentrierter arbeiten lässt – geschenkt. So war es auch nicht immer allzu schlimm, im einsamen Homeoffice zu arbeiten.

Umso überraschender war es für die daheim Arbeitenden jedes Mal, nach Wochen oder Monaten wieder Redaktionsluft schnuppern zu dürfen: Die Baustelle sah ein ums andere Mal komplett anders aus. Unermüdlich haben die Mitarbeiter der Guntersblumer Garten- und Landschaftsbaufirma Flörchinger fast täglich dort geschafft. Es sei denn, es hat so geschüttet oder geschneit, dass nichts mehr ging.

Hätten wetten sollen

Genauso unermüdlich haben sie die Fragen von Passanten (und von uns) beantwortet und erstaunlich gelassen auch den 328. Bürger darauf hingewiesen, dass ein Durchgang über die Baustelle verboten ist. Im Nachhinein hätten wir übrigens Wetten abschließen sollen, wie viele Menschen die Baustellenschilder ignorieren, um dann doch wieder resigniert umdrehen zu müssen. Sobald es wärmer wird, bekommt man über die geöffneten Redaktionsfenster doch so einiges mit.

Apropos geöffnete Fenster: Die Redaktion ist ganz schön dankbar, diesen Sommer das kurze Zeitfenster am Morgen wieder zum Lüften nutzen zu können, bis die Sonne gnadenlos auf das Gebäude scheint. Das war im vergangenen Jahr wegen des Baulärms nahezu unmöglich.

Wollen nicht meckern

Aber wir wollen ja nicht meckern. Niemand von uns hat gedacht, das Leben neben einer Baustelle käme einer Karussellfahrt gleich. Wir freuen uns jetzt umso mehr darüber, nicht mehr – wie die vergangenen Jahre – auf einen hässlichen Flickenteppich in der Laustergasse schauen zu müssen und statt Baumaschinen wieder das stetige Summen und Brummen der Passanten zu hören. Denn wenn wir eines in den vergangenen Wochen schon gemerkt haben: Die Menschen zieht es zu „Wasser in die Stadt“.

So auch am vergangenen Wochenende. Kaum waren die Baustellenbaken und -zäune weg, war wieder Leben in der Gasse. Da waren zum Beispiel die zwei Jungs, die dort am Sonntag so lange gekickt haben, bis ein Anwohner sich beschwert hat. Andere klaubten netterweise achtlos liegen gelassenen Müll aus den Pflanzbeeten am Klemmhof. Stichwort Pflanzen: Seit die Beete am Klemmhof begrünt worden sind, können wir auch den Verlust des Blumenbeets vor dem Eingang zur Geschäftsstelle verschmerzen. Hier und dort haben sich sogar schon lila und gelbe Blüten zwischen all dem Grün blicken lassen. Und eine Gärtnerin von Flörchinger hat uns vergangene Woche versprochen: „Das werden noch viel mehr!“

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