Lambrecht Verbandsgemeinde stellt Klimaschutzkonzept auf

Die Verbandsgemeinde Lambrecht verbrauchte 2018 insgesamt 428 Gigawatt an Energie.
Die Verbandsgemeinde Lambrecht verbrauchte 2018 insgesamt 428 Gigawatt an Energie.

Die Verbandsgemeinde Lambrecht hat ein Problem mit ihrem Entschluss, Strom und Wärme bis 2030 weitestgehend klimaneutral zu produzieren. Das wirkt sich auf das neue Klimaschutzkonzept aus.

Die Verbandsgemeinde Lambrecht hat Anfang vergangenen Jahres einen Klimaschutzmanager eingestellt, dessen Hauptaufgabe es ist, ein Klimaschutzkonzept zu erarbeiten. Bisher habe der Klimaschutzmanager vor allem eine Bestandsaufnahme über den Energieverbrauch, den Ausstoß von Treibhausgasen und die Möglichkeiten der Erzeugung regenerativer Energien erstellt, teilte Verbandsbürgermeister Gernot Kuhn (CDU) dem Verbandsgemeinderat mit. Es gebe auch Vorschläge, „wie der Energieverbrauch reduziert werden kann“. Da dieser Teil aber noch nicht ausgearbeitet ist und der Klimaschutzmanager wegen einer Erkrankung nicht an der Ratssitzung teilnehmen konnte, stellte Kuhn lediglich die Bestandsaufnahme kurz vor.

In einer Nachhaltigkeitsstrategie, die der Verbandsgemeinderat im März 2022 beschlossen hatte, ist festgelegt, dass der Strom und die Wärme, die in der Verbandsgemeinde verbraucht werden, bis 2030 „weitestgehend klimaneutral“ produziert werden müssen. „Das ist ein Fehler gewesen“, stellte Kuhn fest. Diese Festlegung gehe weit über die im Bundesklimaschutzgesetz festgelegten Vorgaben hinaus. Zudem sei es nicht möglich, dieses Ziel in dieser kurzen Zeit zu erreichen. Die Verbandsgemeinde sei bei der Entwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie nicht gut beraten gewesen. Die Nachhaltigkeitsstrategie war als Teil eines Projekts des Biosphärenreservats Pfälzerwald erstellt worden.

Verbrauch über Bundesdurchschnitt

Dirk Hedtke (Linke) regte an, diese Festlegung nicht in das Klimaschutzkonzept aufzunehmen. Laut des Bundesklimaschutzgesetzes soll Klimaneutralität spätestens 2045 erreicht werden. Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen auf 65 Prozent der im Jahr 1990 produzierten Menge reduziert werden.

2018 hat nach Angaben Kuhns jeder Bewohner der Verbandsgemeinde durchschnittlich 10,82 Tonnen Treibhausgasemissionen erzeugt. Damit liege man leicht über dem Bundesdurchschnitt von 10,3 Tonnen. 428 Gigawattstunden Energie seien 2018 in der Verbandsgemeinde benötigt worden.

Welchen Nutzen die Bürger vom Klimaschutzkonzept haben und was das Konzept für die Bürger bedeute, wollte Hedtke wissen. Das Klimaschutzkonzept sei eine wissenschaftliche Arbeit, die den Bürgern nur schwer zu vermitteln sei, erläuterte Kuhn. Doch müssten sich die Bürger an der Umsetzung beteiligen. Nach Angaben Kuhns soll das Klimaschutzkonzept bis Sommer fertig sein, dann soll es der Verbandsgemeinderat beschließen.

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