Neustadt „Unnötige Kosten“: Bürger übt scharfe Kritik am Abfallkalender

So sieht der Abfallkalender aus: oben ein Halbjahreskalender ...
So sieht der Abfallkalender aus: oben ein Halbjahreskalender ...

Alle Jahre wieder – bekommen die Neustadter Haushalte den Abfallkalender. Dass dort auf sechs Seiten rund um das Thema Müll informiert wird, ärgert einen Bürger mächtig.

Uwe Ziegler ist mächtig angefressen, wenn er den Abfallkalender 2023 zur Hand nimmt. Dass der Eigenbetrieb Stadtentsorgung (ESN) dort auf sechs Seiten über die Müllabfuhrtermine sowie über seine App und das Thema Biomüll informiert, findet er nicht in Ordnung. In Schreiben an den Stadtvorstand macht Ziegler seinem Ärger Luft. Seiner Meinung nach sind durch den Druck der Abfallkalender „unnötige Kosten“ entstanden, die nun die Bürger zu zahlen hätten, ohne einen Nutzen zu haben.

Noch mehr ärgert ihn, dass er nur ein Exemplar des Abfallkalenders bekommen hat. „Bravo“, bemerkt Ziegler dazu. Denn von den sechs Seiten seien nur die zwei Seiten mit dem eigentlichen Abfallkalender relevant. „Mehr wollte ich als Verbraucher auch gar nicht.“ Die anderen vier Seiten bezeichnet er als „ESN-Werbemüll“. So hätten viele gar kein Smartphone, weshalb der Beitrag über die ESN-App überflüssig sei. Und die Hinweise, wann Bürger ihre Mülltonnen rausstellen dürfen, hält Ziegler ebenfalls für unnötig: Denn sobald es beim Abfuhrunternehmen zu Personalausfällen oder Störungen komme, blieben die Tonnen und Wertstoffsäcke dann doch einen ganzen Tag draußen stehen, bevor sie abgeholt oder geleert werden.

„Das hat System“

Im Rathaus hat man sich mit der Kritik schon befasst – sieht aber keinen Grund, etwas an der gängigen Praxis zu ändern. Stadt-Pressesprecher Tobias Grauheding erklärt auf Anfrage, dass es aufgrund der Abfuhrbezirke und -termine acht verschiedene Abfallkalender für Neustadt gebe. Bis zum vierten Advent sollen sie an alle Haushalte verteilt sein. „Die Kalender waren auch schon immer mehrseitig“, betont Grauheding. Es sei wichtig, dass der ESN auch diese Plattform für Informationen nutze.

... und darunter dann Infos zum Thema Müllentsorgung.
... und darunter dann Infos zum Thema Müllentsorgung.

Aus Rückmeldungen wisse die Verwaltung, dass etliche Bürger sehr wohl dankbar seien, wenn sie einmal im Jahr vom ESN kompakte Informationen zu den verschiedenen Abfallarten sowie zu den Ansprechpartnern rund um die Müllabfuhr bekämen. Grauheding verweist auf den Biomüll. Die vor kurzem vorgenommene Untersuchung von Stichproben habe erneut gezeigt, „dass da noch zu viele Fremdstoffe drin sind“. Daher sei die Info auf dem Abfallkalender, was in den Biomüll kommen darf und was nicht, „richtig und wichtig“.

Und dass pro Haushalt nur ein Exemplar des Abfallkalenders vorgesehen sei, liege eben an der strengen Kalkulation der Stadt. Man wolle nicht unbegrenzt viele Kalender drucken, die dann niemand nutze. Daher die Faustregel: pro Haushalt ein Kalender. „Wer möchte, kann sich den Kalender ja auch noch von der Homepage herunterladen und ausdrucken oder ihn über die App nutzen“, so Grauheding. Einen gewissen Puffer gebe es obendrein: Ab 19. Dezember gebe es die Abfallkalender an den Ausgabestellen für die Wertstoffsäcke – „für alle, die doch keinen bekommen haben“. Grauheding betont: „Was wir da machen, hat System.“

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