Neustadt Trampolinturnen bei der TuS Lachen-Speyerdorf

Samuel springt erst vorsichtig auf dem federnden Trampolin. Doch von Minute zu Minute werden seine Sprünge höher.
Samuel springt erst vorsichtig auf dem federnden Trampolin. Doch von Minute zu Minute werden seine Sprünge höher.

Die inklusiven Abenteuer- und Erlebnissporttage 2022 der TuS Lachen-Speyerdorf sind mit einer ziemlich wackeligen Sache zu Ende gegangen. Ab März will der Verein regelmäßiges Trampolintraining anbieten.

Zwar hätte „etwas mehr Action“ schon sein dürfen. Auch Salti durften auf dem großen Trampolin aus Sicherheitsgründen bei der Aktion der inklusiven Abenteuer- und Erlebnissporttage nicht eingeübt werden. Ab März 2023 soll es bei der TuS Lachen-Speyerdorf aber ein regelmäßiges Trainingsangebot auf diesem Sportgerät unter fachkundiger Anleitung geben. Und dann mit Salti.

Mit glücklichen Gesichtern, aber sichtlich auch etwas abgekämpft, verlassen die Achtjährigen, Leni, Mirja und Mia, beim „Schichtwechsel“ von der jüngeren zur älteren Teilnehmergruppe die Sporthalle der August-Becker-Schule. „Es hat viel Spaß gemacht, war aber am Ende auch schon anstrengend“, lautet ihr einmütiges Urteil über die von Mia Hemmer geleitete Übungsstunde.

Mit Warteliste

Die hakt derweil parallel schon auf einer Meldeliste die eintreffenden Kinder ab und meldet Vollzug: „Alle sieben sind jetzt da.“ Da jeweils nur einer der zwei Jungen und fünf Mädchen auf dem Gerät aktiv sein kann, konnten die Lachen-Speyerdorfer nicht mehr Meldungen annehmen. Dies erklärt die auch im Leitungsteam der Inklusiven Abenteuer- und Erlebnissporttage aktive Mia Hemmer, „ansonsten wären die Pausen einfach zu lang“. Nicht zum Zug kommen daher diesmal auch einige auf einer Warteliste stehende Turnerinnen des Vereins, die zum gleichen Zeitpunkt im zweiten Hallenteil trainieren.

Nach der Einweisung in die Regeln auf dem Trampolin („keine Sportschuhe anziehen, niemals auf den Knien landen“) beginnt für die Teilnehmer die 90-minütige Übungsstunde mit einfachen Eingewöhnungsübungen. Sie steigern sich langsam zu komplizierteren Bewegungen.

Das erste Mal

Auf dem für einige noch ungewohnten Trampolin werden gleich Unterschiede deutlich. Während die im Leistungsturnen aktive Sarah (13) in fast perfekter Haltung auch kompliziertere Sprünge und Drehungen scheinbar spielerisch meistert, bewegt sich Samuel zunächst sehr vorsichtig. „Ich bin zum ersten Mal auf einem Trampolin“, gibt der Zehnjährige zu, der ansonsten in der TuS Lachen-Speyerdorf Tischtennis spielt und in der Turnstunde von dem Angebot auf dem Trampolin erfahren hat.

Von Minute zu Minute wird er aber sicherer, werden seine Sprünge höher, was auch für den zweiten Trampolin-Neuling Julius gilt. Der in Haßloch wohnende Zehnjährige ist von seiner Mutter auf das Angebot bei der TuS Lachen-Speyerdorf aufmerksam gemacht worden und war eigentlich zusammen mit einem Freund angemeldet, „aber der ist krank geworden“. Eigentlich betreibt der Schüler des Leibniz-Gymnasiums als sportliche Hobbys Leichtathletik und Klettern. Er beweist aber durchaus Talent auf dem ungewohnten Gerät, hat nur dauerhafte Probleme mit dem Wiederaufstehen, nachdem er sich auf den federnden Untergrund hat fallen lassen. „Macht nichts, das ist nicht einfach und hat bei mir auch lange gedauert“, muntert ihn Mia Hemmer auf. Sie steht immer als Sicherung am Rand und hat ein wachsames Auge auf die Gruppe.

Julius und Lia am schnellsten

Sein großes Erfolgserlebnis feiert Julius dann bei einem von allen mit Begeisterung angenommenen Spiel, bei dem es gilt, möglichst schnell vier Bälle und zwei kleine Ringe mit möglichst kräftigen und zielgerichteten Sprüngen und damit mit Bewegung des Trampolins nach außerhalb zu befördern. Nach einer Übungsrunde mit Zeiten von über einer Minute haben alle den Bogen raus. Trotz einiger anderer Zeiten unter 20 Sekunden ist Julius am Ende tatsächlich mit zwölf Sekunden der Schnellste, teilt sich den Sieg mit Lia.

Die 13-Jährige aus Haßloch wurde von ihrer ebenfalls die siebte Klasse des Leibniz-Gymnasiums besuchenden Freundin Sarah motiviert, es einmal auf dem Trampolin zu versuchen. „Eigentlich bin ich im Schwimmverein Haßloch aktiv und reite auf dem Pferdehof Sommerweide“, berichtet sie von ihren sonstigen sportlichen Aktivitäten, zu denen in Zukunft nach dem ersten Schnupperkurs und ersten Erfolgserlebnissen vielleicht auch das Trampolinturnen zählen könnte.

Pläne für 2023

Im gemeinsamen Abschlussgespräch wollte jedenfalls niemand einen Einstieg in regelmäßige Trainingsstunden ausschließen. Ein solches positives Feedback erhofft sich der zum Abbau des Trampolins eingetroffene Christoph Kettenring ebenfalls für den zweiten Teil der Trampolinaktion, mit dem die inklusiven Abenteuer- und Erlebnissporttage 2022 endgültig abgeschlossen werden. Die Planungen für 2023 laufen aber schon auf Hochtouren.

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