Neustadt „Tour de Kneip“ lockt zahlreiche Besucher in 21 Lokalitäten

Rapelvoll war es unter anderem im Restaurant „La Bodega“. Dem Publikum heizte „Suitcase of Grace“ ein.
Rapelvoll war es unter anderem im Restaurant »La Bodega«. Dem Publikum heizte »Suitcase of Grace« ein.

21 Lokalitäten, darunter die Stiftskirche und das Roxy-Kino, lockten mit einem vielfältigen musikalischen Angebot zur vierten „Tour de Kneip“ in die Neustadter Innenstadt. Obwohl die Veranstaltung schlechter besucht war als die Jahre, gab es bei den Organisatoren allen Grund zur Freude.

Samstagabend im „Historia“: Begleitet von einem eisigen Windzug, tritt ein Paar ins Hotel-Restaurant ein. „Soll hier nicht eigentlich Olli Roth spielen?“, fragt die Frau, als sie zwei Musiker auf der Bühne sieht. Wenig später verlässt sie mit ihrem Partner die Lokalität. „Dann gehen wir halt zu den Bombshells“, lassen sie zum Abschied noch verlauten. Wären die beiden zehn Minuten länger geblieben, hätten sie erfahren, dass Roth erkrankt ist und „The Guitar and Piano Men“ spontan für den Künstler eingesprungen sind. Als dann um 21 Uhr die ersten Töne des Stücks „Sultans of Swing“ von den Dire Straits zu hören sind, richten sich die Blicke der Gäste im halbvollen Raum nach vorne. Es macht Spaß, den beiden zuzusehen, denn die Freude am Musikmachen stehen Gitarrist und Pianist ins Gesicht geschrieben.

Die von den Veranstaltern vorgegebenen Musikpausen im Halbstundentakt verwirren einige der Gäste, nicht nur im Historia. Die Pausen haben jedoch einen besonderen Grund. Musikfans sollen auf die Weise ausreichend Zeit haben, die Standorte zu wechseln. „Es soll sich durchmischen. Nichts ist schlimmer, als wenn die Kneipe voll ist und dann drei Stunden mit den gleichen Leuten voll bleibt. Dann kann keiner mehr rein und sich die Band anschauen“, erklärt Rainer Klundt, Mitorganisator der „Tour de Kneip“.

Nicht überall geht es gemütlich zu

Auf dem Weg in die Altstadt begegnet man nur vereinzelt anderen Nachtschwärmern. Doch schaut man ins Restaurant Urgestein oder ins Café Extrablatt, sieht man viele glückliche Gesichter, die „Oli Gier & Keys“ beziehungsweise der Popgruppe „Glanzblick“ lauschen. Im urigen Weinlokal Liebstöckl versucht hingegen „Sascha unplugged“, seine Zuhörer zum Mitsingen zu animieren: „Es ist schwer mit euch“, stellt er fest.

Doch nicht überall geht es so gemütlich zu: In der Star Lounge herrscht dank der rockigen Coverliedern der „Bombshells“ Partystimmung. Jung und Alt singen lautstark mit und tanzen wild. In der Shishabar herrscht reges Treiben: Immer wieder geht die Tür auf und mehr Feierlustige betreten den vollen Saal. Auch im gut gefüllten Wirtshaus Konfetti regen die karibischen Sounds der Soul- und Reggae-Gruppe „Sauvage“ die Gäste zum Tanzen an. Rocker kommen im „Der Elephant“ auf ihre Kosten. Die Coverband „Alfra“ heizt ihren Zuschauern ordentlich ein, die lauten Bässe sind nichts für schwache Ohren.

Teelichter und einzigartige Akustik

Das Gegenteil zu lauten Bässen finden Neugierige in der Stiftskirche. Dort spielt „Jeremar“, ein Duo aus Cellistin und Gitarrist, das ihre Zuhörer mit besinnlichen Klängen in eine andere Welt entführt. Teelichter und die einzigartige Akustik des mächtigen Bauwerks sorgen für eine besondere Atmosphäre. Dank der zahlreichen Stuhlreihen ist es einer der wenigen Orte, wo Besucher immer einen Sitzplatz finden.

Währenddessen platzt die Weinwirtschaft „Novalis“ fast aus allen Nähten. Hier singt Ede Eber-Huber Folksongs mit einer „coolen Stimme“, wie ein junger Gast anmerkt. Auch im Restaurant „La Bodega“ ist die Stimmung gut, „Suitcase of Grace“ heizt dort dem Publikum ein.

Der Abend sei ohne nennenswerte Zwischenfälle verlaufen, sagt Klundt. Obwohl die „Tour de Kneip“ schlechter besucht war als die Jahre zuvor, freut sich der Mitorganisator der Veranstaltung. „Die Leute konnten ohne großes Gedränge wie sonst die Musik genießen.“

Das Duo „Jeremar“ sorgte in der Stiftskirche für besinnliche Stimmung.
Das Duo »Jeremar« sorgte in der Stiftskirche für besinnliche Stimmung.
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