Neustadt Strom aus Verbrennung

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Im Landkreis Südliche Weinstraße mit seinen 75 Gemeinden sind täglich acht Müllfahrzeuge unterwegs, die die Abfälle abfahren. Über die Hälfte ist verwertbar, wird deshalb getrennt eingesammelt. Der Rest-Müll wandert in die schwarze Tonne. Doch was passiert mit dem Sammelgut, wenn es im Bauch der Müllautos verschwindet? Ein Teil geht in Flammen auf.

Die Müllfahrzeuge karren den Restmüll zunächst in das Wertstoffwirtschaftszentrum Nord bei Edesheim. Alle nicht brennbaren Stoffe werden aussortiert und auf Deponien außerhalb des Landkreises gebracht. Der Rest – dies ist der überwiegende Teil – kommt in das Müllheizkraftwerk (MHKW) nach Fehrbach, ein Stadtteil von Pirmasens. Die bei der Verbrennung erzeugte Energie wird zur Strom- und Wärmegewinnung genutzt. Strom mit einer Leistung von bis zu 16 Megawatt (MW) wird in das Netz der Stadtwerke Pirmasens Versorgungs GmbH eingespeist. Darüber hinaus entsteht durch Kraft-Wärme-Kopplung Fernwärme mit einer Leistung von bis zu 17 MW, die ebenfalls in das Netz der Stadtwerke eingeleitet wird. Damit können etwa 2000 Einfamilienhäuser über das gesamte Jahr versorgt werden, hat der stellvertretende Werkleiter Peter Kiefer herausgefunden. 13.374 Tonnen Restmüll registrierte der Eigenbetrieb Wertstoff-Wirtschaft im Jahr 2014. Im Vergleich: Im Jahr 2001 lag die Gesamtmenge noch bei 21.902 Tonnen. Will heißen, dass im Jahre 2001 jeder Kreisbürger knapp 201 Kilogramm Restmüll produzierte. Dieser Wert ging bis 2014 auf 123 Kilogramm zurück. Die größte Reduzierung des Restmülls gab es zwischen den Jahren 2001 und 2004, als das Aufkommen von 20 902 Tonnen auf 14.313 Tonnen zurückging. Die geringste Menge gab es im Jahr 2013 mit 13.606 Tonnen. Der stellvertretende Werkleiter Rolf Kiefer: „Die Entwicklung der im Holsystem getrennt gesammelten beziehungsweise auf den Wertstoffhöfen angelieferten Restabfälle aus Haushalten kann als positiv bezeichnet werden“. Allerdings hat sich das Restmüllaufkommen mittlerweile weitgehend stabilisiert. Auch für die künftigen Jahre dürfte sich an den Zahlen zwischen 13.500 und 13.900 Tonnen nicht mehr viel ändern, ist Kiefer überzeugt. (som)

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