Neustadt Stadt-Marketing geht an die TKS
„Wir wollen schlagkräftiger, schneller und besser werden, vor allem bei der Kommunikation.“ Das sind die Ziele, die Oberbürgermeister Hans Georg Löffler mit dem Umbau der Wirtschaftsförderung verfolgt. Damit reagiert die Stadtverwaltung auf das wiederholt schlechte Abschneiden bei den Umfragen der Industrie- und Handelskammer. Zudem bot sich die Neuausrichtung an, weil Thomas Hammann, der bisherige Geschäftsführer der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, nach Koblenz wechselte. „Wir haben uns Satzungen von Städten angeschaut, die erfolgreich Wirtschaftsförderung betreiben. Die machen nicht viel anders, trotzdem gibt es Dinge, die man übernehmen kann“, sagte Löffler und nannte als Vorbilder Münster, Landau, Speyer, Ludwigshafen und Koblenz.
In der nächsten Sitzung des Aufsichtsrats der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft (WEG) wird Löffler vorschlagen, dass die Bereiche Innenstadt-Marketing (Willkomm-Geschäftsführung, verkaufsoffene Sonntage, Modeschauen, Weinlesefest, Weihnachtsmarkt) von der Tourismus- und Saalbau (TKS) GmbH übernommen werden. Dafür würde auch Personal zur TKS hin verlagert. Die WEG soll auf jeden Fall erhalten bleiben, auch weil noch einige Restgrundstücke der Edon-Kaserne vermarktet werden müssen. „Danach müssen wir uns sowieso Gedanken machen über die Ausweisung neuer Gewerbegrundstücke“, kündigte Löffler an.
Ob künftig die Wohnungsbaugeselllschaft (WBG) die Vermarktung der Grundstücke übernimmt, sei eine von mehreren Überlegungen. Auch steuerrechtliche Fragen müssten in diesem Zusammenhang geklärt werden. So gesehen mache ein Festhalten an der WEG Sinn. Die WEG beschäftigt zurzeit drei fest angestellte Mitarbeiter (mit dem kommissarischen Geschäftsführer, Stadtkämmerer Stefan Ulrich) und zwei Honorarkräfte (den Betriebsbetreuer Theo Koffler und einen Hausmeister für das Edon-Gelände).
Löffler kann sich vorstellen, dass die TKS das Stadt-Marketing zum 1. Juni oder 1. Juli übernimmt. Die übrigen Fragen sollen binnen eines Jahres geklärt werden. Es sei zum Beispiel noch offen, ob der neue Wirtschaftsförderer bei der WEG oder bei der Stadtverwaltung angestellt werde. Erst wenn die Entscheidung darüber gefallen sei, könne man die personelle Frage der Hammann-Nachfolge klären.
Eine Erkenntnis von Löffler lautet: „Wir müssen mehr miteinander reden.“ Deshalb will er zu einer sogenannten Wirtschaftsplattform einladen, bei der sich die Stadt mit Unternehmern, der Willkomm, der Handwerkerschaft und des Einzelhandelsverbandes austauscht. „Auch einen Vertreter der Hauseigentümer kann ich mir vorstellen“, erklärte der OB. Jede Gruppe müsse sich dabei auf ihre Aufgaben beschränken. Die Entwicklung der Willkomm, die sozusagen die ganze Stadt umarme, müsse dabei aber hinterfragt werden: „Man darf sich nicht verzetteln.“
Zudem will der OB regelmäßig zu gebietsbezogenen Treffen einladen. „Im Gewerbegebiet Altenschemel in Lachen-Speyerdorf gibt es andere Probleme als in Naulott-Guckinsland“, erklärte Löffler. (wkr)