Neustadt Stürmische Romantiker: Sinfonieorchester Neustadt lädt zu Konzert in der Pauluskirche

Das Sinfonieorchester Neustadt spielt bei seinem traditionellen Konzert zu Jahresbeginn diesmal Werke von Mendelssohn, Gade und
Das Sinfonieorchester Neustadt spielt bei seinem traditionellen Konzert zu Jahresbeginn diesmal Werke von Mendelssohn, Gade und von Weber.

Musikalische Geniestreiche dreier frühreifer Komponisten der Romantik werden den Klassikfreunden beim nächsten Auftritt des Sinfonieorchester Neustadt am Samstag in der Hambacher Pauluskirche offeriert. Unter der Leitung von Jürgen Weisser präsentiert das Liebhaberorchester die berühmte Hebriden-Ouvertüre von Felix Mendelssohn, die 1. Sinfonie des Dänen Niels Gade und das Fagottkonzert von Carl Maria von Weber.

Ein einsam schaukelndes Boot in den wogenden Wellen, glasklare Meeresluft, im Horizont verschwimmende ferne Hügel, eine Musik voller Geheimnis und Dramatik: Mit seiner „Hebriden-Ouvertüre“ hat der erst 21-jährige Mendelssohn den neuen Konzerttypus der „Sinfonischen Dichtung“, also der Programmmusik, erfunden – und damit selbst den Antisemiten Richard Wagner zu Begeisterung hingerissen: „Da ist alles wundervoll geistig geschaut, fein empfunden und mit größter Kunst wiedergegeben. Wie der Wind über die Wellen des Meeres zu Höhen steigt, ist von außerordentlicher Schönheit.“

Mit Mendelssohn verband den dänischen Komponisten Niels Gade eine tiefe Freundschaft. Sein um acht Jahre älterer Musikerkollege war sein größter Fürsprecher und auch der Dirigent der Uraufführung seiner mit 24 Jahren komponierten 1. Sinfonie 1843 in Leipzig. Vor allem im Scherzo ist der starke Einfluss Mendelssohns und dessen legendären Elfenreigen deutlich spürbar. Bei Gade allerdings ist es ein tödlicher Elfenzauber, den er mit der Ballade vom „Elveskud“ erzählt, wenn dämonische Naturwesen den todgeweihten Ritter umgarnen.

Fagottist Franz-Jürgen Dörsam als Solist

Entspannung nach dieser geballten Ladung an Dramatik ermöglicht das Fagottkonzert von Weber, das in seiner Bedeutung allenfalls dem berühmten Meisterwerk von Mozart nachsteht. Weber hat das hochvirtuose Konzert im Alter von 25 Jahren geschrieben. Als Solist konnten die Neustadter Sinfoniker hier den Mannheimer Fagottisten Franz-Jürgen Dörsam verpflichten. Nach seinem Fagottstudium in Hannover und Mannheim folgten Engagements im Sinfonischen Orchester Berlin, bei der Nordwestdeutschen Philharmonie und dem Sinfonie- und Opernorchester Wuppertal. Von 1995 bis 2016 wirkte der heute 61-Jährige als Solofagottist im Orchester Metropolitana in Lissabon und unterhält bis heute enge Kontakte nach Portugal, wo er auch an der Musikhochschule Escola nacional súperior da Orquestra da Lisboa unterrichtete. Heute wirkt er als freiberuflicher Musiker, Arrangeur und Komponist mit zahlreichen renommierten Klangkörpern wie dem Kurpfälzischen Kammerorchester, dem Berliner Sinfonischen Orchester und dem Orquestra Filarmonía de Floreanopolis (Brasilien) zusammen.

Das Sinfonieorchester Neustadt besteht aus etwas 60 ambitionierten Laien, aktiven und ehemaligen Musik-Profis sowie Studierenden. Geprobt wird einmal pro Woche in der Aula der Berufsbildenden Schule.

Termin

Das Sinfonieorchester Neustadt spielt am Samstag, 11. Februar, um 19 Uhr in der Hambacher Pauluskirche. Karten über die Neustadter Bücherstube (06321 2235) sowie an der Abendkasse.

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