Neustadt Spielen wie im Science-Fiction-Film

Es ist dunkel in dem 550 Quadratmeter großen Parcours. Der Eingangsbereich wird nur von Blitzlicht erhellt. Stofffetzen hängen von der Decke, an den Wänden sind Felselemente aus Schaumstoff in Neonfarben modelliert, die im Schwarzlicht schimmern. An manchen Ecken stehen Fässer, Reifenstapel. Die Landschaft, die Göckel sich ausgedacht und seit Dezember mit Freunden selbst errichtet hat, ist unwirklich. Nebel wabert durch den Raum, der die grünen Laserstrahlen sichtbar macht, die aus dem Gewehr schießen.

„Wie in den Star-Wars-Filmen“, sagt Göckel bei seinem einsamen Probelauf. Aus den beiden kleinen Lautsprechern, die auf seiner Weste angebracht sind, zählt eine männliche Stimme bis Null, dann ist sie aktiviert. Sie registriert an vier Detektoren die Treffer, gibt sie an den PC weiter, um den Punktestand zu speichern. Göckels Bruder Thomas Mösel sagt: „Es ist einfach eine Gute-Laune-Nummer, ähnlich wie bei dem Spiel mit Wasserspritzpistolen, nur dass man eben sauber bleibt.“ Zusammen mit seinem Bruder ist Göckel Geschäftsführer des Unternehmens Quantum Lasertag.

Beim Lasertag sind verschiedene Spielmodi und Spielzeiten möglich. „Grundsätzlich dauert eine Runde im Schnitt 15 Minuten“, erläutert Mösl. Für einen Treffer gibt es Punkte, wird man selbst getroffen, gibt es Abzüge. Gewonnen hat der mit der höchsten Punktzahl. „Es ist auch möglich, dass Gruppen den Parcours für längere Zeit mieten“, sagt Mösl. Elf Westen stehen zur Verfügung. Das Mindestalter für die Teilnahme beträgt zwölf Jahre. Die Kinder müssen von ihren Eltern begleitet werden. Ab 16 Jahren dürfen die Gäste alleine spielen.

Diese Woche will Göckel die Arena eröffnen, die sich im Dachgeschoss über dem Dänischen Bettenlager in der Auestraße 17 befindet. Was ihm fehlt ist eine Treppe, die bald geliefert werden soll. „Das ist eine Fertigkonstruktion und schnell aufgebaut, wenn sie da ist“, sagt Mösl. Der Brandschutz muss ebenfalls noch abgenommen werden. Der 220 Quadratmeter große Empfangsbereich ist ebenfalls fertig, stilvoll in Grau und Grün gehalten. „Hier sollen sich auch Frauen wohlfühlen, wenn beispielsweise ihre Freunde spielen“, sagt Göckel. Neben einer Bar befinden sich dort auch Couchelemente. Um die Wartezeit zu überbrücken, gibt es eine große Carrerabahn.

„Ich habe Lasertag bei einem Urlaub auf Malta entdeckt, als ich 15 Jahre alt war. Zurück in Deutschland habe ich danach gesucht, aber nichts gefunden“, erklärt Göckel 14 Jahre später. Vor zwei Jahren hat er Lasertag in Frankfurt am Main gespielt. Bundesweit gibt es seiner Einschätzung nach mittlerweile 20 Lasertag-Arenen, die meisten entstanden in den vergangenen zwei Jahren. Die aus Speyerer Sicht nächst gelegenen befinden sich laut Göckel in Frankenthal und Oftersheim. In Mannheim wird derzeit eine geplant, wie der Betreiber Laser Tag GmbH auf seiner Internetseite ankündigt.

Zuletzt war der studierte Energiewirtschaftler Göckel Projektmanager bei einem Unternehmen in der Energie- und Windkraftbranche. Dann kam ihm seine Idee aus der Jugendzeit wieder in den Sinn, als er Lasertag in Frankfurt am Main wieder entdeckte. Erst hatte er in Weinheim versucht, eine Lasertag-Arena einzurichten, doch es scheiterte an langwierigen Vertragsverhandlungen mit dem Vermieter, wie Göckel berichtet. In Speyer hingegen fühlt sich der Odenwälder wohl. Alles habe gut, schnell und unkompliziert geklappt.

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