Neustadt Seit 20 Jahren ökumenischer Dorfadventskalender in Duttweiler

Melanie Walter (rechts) übergibt Elke Stachel die Nummer für ihr Adventsfenster.
Melanie Walter (rechts) übergibt Elke Stachel die Nummer für ihr Adventsfenster.

In Duttweiler erzählen seit dem ersten Advent wieder die Weihnachtsfenster Geschichten. Wie bei einem Adventskalender täglich ein Türchen geöffnet wird, so soll ein festlich dekoriertes Fenster das Dunkel der Nacht erleuchten. Und auch die Ortsrufanlage ist immer mal wieder im Einsatz.

Seit zwanzig Jahren organisiert sie nun den ökumenischen Dorfadventskalender nach einer Idee der Kirchengemeinden in Duttweiler, erzählt Melanie Walter. Und immer wieder gestaltet sie selbst ein eigenes Fenster. Sie freut sich, dass die Begeisterung für das „Hoffnungsleuchten“ im Dorf so gewachsen ist, dass es mittlerweile sogar mehr Interessenten als Fenster gibt. Alteingesessene Familien seien schon viele Jahre dabei, aber auch junge Familien aus dem Achtzehnmorgenpfad und Neubürger hätten sich angemeldet mitzumachen.

Der festliche Dorfschmuck sei die eine Seite der Aktion. Sie solle aber auch die Erwartung auf das christliche Weihnachtsfest begleiten. So leiste sie gerne Überzeugungsarbeit, damit nicht nur Rentiere und Wichtel die Fenster schmücken, sagt Walter. Bei den weihnachtlichen Szenarien mit biblischem Hintergrund könne etwa die Reise von Maria und Josef in Szene gesetzt werden. Wenn auch die Krippenszene erst am Heiligabend thematisiert werden sollte.

Programm über Ortsrufanlage

Wenn die Fenster nach und nach geöffnet werden, kann man abends durch Duttweilers Straßen laufen, tief Luft holen und die Anspannung des Tages ein Stück weit vergessen, so Walter. An den vier Adventssonntagen schallt zum 20-jährigen Bestehen der Aktion ein kleines Programm ab 18 Uhr über die Ortsrufanlage durch das Dorf. Im Gegensatz zu den Vorjahren müssen Corona-Auflagen eingehalten werden, größere Zusammenkünfte sind tabu.

Da die Adventssonntage größeren organisatorischen Aufwand bedeuteten, sei es schön, dass sich seit einigen Jahren bewährte Teams darum kümmern. Am ersten Adventssonntag freuten sich die Besucher über das Fenster der Kindertagesstätte, am zweiten ist das der früheren Trachtengruppe an der Reihe. Am dritten wird das alte, von Friedrich Großhans aufbereitete Kirchenfenster von den Kreativen der protestantischen Kirchengemeinde geöffnet, und am vierten Advent das Fenster des katholischen Kirchenchors.

Zum 15. Mal dabei

Unter der Woche beleuchtet dann jeden Tag ein weiterer Haushalt sein Fenster, wenn auch ohne Programm. Die großen goldenen Zahlen, die den jeweiligen Öffnungstag kennzeichnen, seien schon in alle teilnehmenden Haushalte verteilt und die Flyer des Adventsfensterplans mit den Liedtexten auf der Rückseite gedruckt worden. So können die Leute auf der Straße und in ihren geöffneten Fenstern kräftig mitsingen.

Am Dienstag, 8. Dezember, ist auch Elke Stachel wieder mit einem Fenster dabei. „Zum 15. Mal“, erklärt sie stolz. Zum 20-Jährigen der Aktion hat sie sich eine weihnachtliche Geburtstagstorte ausgedacht. Bis die mit ihren Engeln und der Beleuchtung im Fenster steht, hat auch ihr Mann wieder seinen Teil zur Installation beigetragen, obwohl das Basteln allein ihre Aufgabe sei, sagt sie. Bis zum Dreikönigstag sollen die festlichen Fenster dann zwischen 17 und mindestens 21 Uhr leuchten, so dass auch die zuletzt Geöffneten noch genügend Aufmerksamkeit erhalten.

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