Neustadt Sechs Jungstörche beringt

Während der Beringung stellen sich die Tiere tot.
Während der Beringung stellen sich die Tiere tot.

Hoch hinaus ging es die vergangenen Tage für Hartwig Stein, Christian Reis und Ingrid Dorner: Die Mitglieder des Storchenvereins Lachen-Speyerdorf und der Aktion Pfalzstorch haben diese Woche sechs Neustadter Jungstörche aus drei Nestern beringt. Es hätten eigentlich mehr sein sollen.

Großes Interesse erweckte am Mittwochabend der Aufbau eines Hubwagens in der Goethestraße an der Kreuzung zur Theodor-Heuss-Straße in Lachen-Speyerdorf. Denn Hartwig Stein und Ingrid Dorner, Mitglieder des örtlichen Storchenvereins und der Aktion Pfalzstorch, fuhren mit diesem in die Höhe, um zwei Jungstörche im dortigen Nest zu beringen. Das am Nest verbliebene Elterntier verzog sich und drehte in der Nähe seine Runden, stets wachsam, was mit den Jungtieren passiert.

Mit viel Feingefühl näherte sich Dorner mit einem Handtuch den beiden Störchen, um deren Köpfe zu bedecken und sie so zu beruhigen. Danach wurden die Ringe an den Oberschenkeln der Tiere befestigt. Dorner beringt seit 2002 Störche in der ganzen Pfalz und in Rheinhessen. Durch die Beringung ist es möglich, die Störche in ihren Brutgebieten und auf den Zugwegen zu identifizieren und so ihren Lebenslauf zu erforschen und zu verbessern.

Benannt nach Bundespräsidenten-Paar

Nachdem der Hubwagen die beiden Vereinsmitglieder wieder auf dem Boden abgesetzt hatte, kam das Elterntier zurück und kümmerte sich um seinen Nachwuchs. Getauft wurden die Kleinen auf die Namen Theodor und Elly, benannt nach dem ersten Bundespräsidenten Theodor Heuss und seiner Ehefrau Elly Heuss-Knapp, ehemalige Politikerin und Gründerin des Müttergenesungswerks. Der Vorschlag kam von Günter Hoos, dem Leiter des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Rheinpfalz, der deren Patenschaft übernahm. Danach wurde – in gebührendem Abstand – auf die gelungene Aktion angestoßen.

Sechs Störche wurden vom Lachen-Speyerdorfer Storchenverein beringt, wie Vorsitzender Manfred Sauter erklärte: zwei von Christian Reis auf dem Neustadter Heidehof, zwei in Geinsheim am Pflanzzentrum Schwabengütle und die zwei in Lachen-Speyerdorf. Sieben Jungtiere sind gestorben, vier witterungsbedingt in Speyerdorf bei der Firma Trautz wegen Frost, drei in Duttweiler, weil ein Elterntier gestorben war. 2020 gab es nur zwölf Jungtiere nach 19 vergangenes Jahr, und 20 waren es 2018.

Patenschaften zu vergeben

Wer Interesse an einer Patenschaft hat, kann sich unter Telefon 0170/2165370 oder per E-Mail an manfred.lachen@gmx.de melden.

 Ingrid Dorner beim Beringen der Jungstörche.
Ingrid Dorner beim Beringen der Jungstörche.
In Sichtweite beobachtet die Mutter das Treiben.
In Sichtweite beobachtet die Mutter das Treiben.
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