Neustadt Schmitt: Das beste Spiel, seit ich hier Trainer bin

Hassloch. Handball-Oberligist TSG Haßloch hat vor 600 Zuschauern im TSG-Sportzentrum den Tabellenführer HF Illtal gestürzt. Die TSG besiegte in einem guten und spannenden Spiel die Saarländer mit 29:25 (14:11). Zum Matchwinner wurde der Haßlocher Sebastian Schubert, der sich in der zweiten Hälfte als sicherer Siebenmeter-Schütze erwies.

„Die anderen haben aber die Siebenmeter herausgeholt“, meinte Schubert nach Spielende bescheiden. Und ergänzte schmunzelnd: „Wenn die anderen gar nicht mehr wollen, muss ich halt ran.“ Denn zunächst hatte sich Kevin Seelos am Siebenmeterpunkt versucht und nur den Pfosten getroffen. Danach wagte sich Sebastian Winkelmann an die Strafwürfe, war auch zweimal erfolgreich, ehe er am überragenden Illtaler Schlussmann Daniel Schlingmann scheiterte. Und dann kam Schubert, der sechsmal vom Siebenmeterpunkt aus traf und nur mit dem Schlusspfiff den letzten Strafwurf des Abends vergab – aber da stand der Haßlocher Sieg längst fest. „Das war das beste Spiel, seit ich hier bin“, freute sich TSG-Trainer Ralf Schmitt. „Mehr als auf zwei, drei Tore sind die Illtaler nie herangekommen.“ Mit einer sicheren Abwehr, hinter der Torwart Zsolt Kovacs viele Illtaler Würfe parierte, legten die Gastgeber den Grundstein zum Sieg. Und die gesamten 60 Minuten hielten die Haßlocher das Tempo hoch. „Wenn man mal eine kurze Phase passiv ist, holen die anderen wieder auf“, meinte Kai Best, der mit jedem Wurf einen Treffer landete. „Wir mussten das Tempo hoch halten, aber mit einem großen Kader geht das ja jetzt.“ Die TSG trat nicht nur mit ihren beiden Neuzugängen Sebastian Winkelmann und Kevin Bitz an. Auch Steffen Dietz war erstmals nach seiner Schulter-Operation wieder dabei. „Ein paar Wochen zuvor haben wir uns mit nur acht Leuten herumgequält“, blickte Schubert auf schwere Zeiten zurück. Gegen Illtal kam nicht einmal jeder Haßlocher zum Einsatz. Andreas Friedrich beispielsweise musste zuschauen. Was sich Ralf Schmitt später als Fehler ankreidete. Denn mit dem Überzahlspiel seines Teams war Schmitt nicht zufrieden, kassierte die TSG dabei sogar Gegentreffer (47.). „Ich hätte den Friedel in Überzahl bringen müssen, da ist er eine sichere Bank“, sagte der Trainer. Unzufrieden war Schmitt auch mit dem Verwerten so genannter hundertprozentiger Chancen: Kevin Seelos traf bei einem Konter vollkommen ungehindert nur HF-Tormann Schlingmann (40.), Steffen Dietz lediglich die Latte (55.). In den letzten Minuten versuchten die Gäste, den Rückstand mit offener Manndeckung aufzuholen. Sebastian Hoffmann kümmerte sich um Kevin Bitz, Oliver Zeitz um Matthias Röder, Philipp Daume um Sebastian Schubert. Doch der setzte sich gegen seine Bewachung durch und erhöhte auf 28:24 (58.), kurz danach Jörn Christmann von Linksaußen auf 29:24. „Im Angriff haben wir vielleicht ein paar Bälle zu viel weggeworfen“, suchte Illtals Coach Steffen Ecker nach Gründen für die Niederlage. „In der zweiten Hälfte haben wir eine Phase gehabt, in der wir schlecht gedeckt haben.“ Das war genau jene Phase, in der die Haßlocher vier Siebenmeter zugesprochen bekamen, die Schubert verwandelte. Ecker bescheinigte den Haßlochern aber „eine gute Qualität auf allen Positionen“. Trotz der überzeugenden Leistung der Haßlocher: Bester Mann auf dem Feld war der Illtaler Tormann Daniel Schlingmann, der bereits in der Bundesliga für Dormagen und Düsseldorf zwischen den Pfosten gestanden hat. „Ja, der ist ein ganz Guter“, bestätigte Sebastian Schubert. „Er ist vielleicht der beste Torhüter der Liga“, ergänzte Kai Best.

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