Neustadt Ruf-Taxi im Gespräch

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Seit 2013 fährt Neustadt ein neues Linienbuskonzept. Erste Erfahrungen damit waren Thema im Stadtrat. Die eine oder andere Änderung gab es bereits, weitere sollen folgen. Dabei geht es auch um die Anbindung des Naturfreundehauses.


Im November 2012 hatte der Stadtrat grünes Licht gegeben – damit konnte zur Jahreswende 2012/2013 ein neues Nahverkehrskonzept in Kraft treten, das den Linienbusverkehr verbessern sollte. Eine überwiegende 30-Minuten-Takt-Anbindung der Stadtteile, Spätbusse an Freitagen und Samstagen und Niederflurbusse waren einige Stichworte. Ganz neu eingerichtet und mit einem Kleinbus besetzt wurde die Linie 515 Afrikaviertel–Heidenbrunnental–Innenstadt. Wie lautet ein erstes Fazit?, hatte die SPD diese Woche im Stadtrat wissen wollen. Noch sei es zu früh für belastbare Daten und mögliche Konsequenzen, so die Antwort des zuständigen Beigeordneten Georg Krist (FWG). Ganz so ist es aber nicht. Einige kleine und kostenneutrale Dinge, gerade mit Blick auf den Schülerverkehr, wurden bereits geändert, weitere werden mit dem Sommerfahrplan folgen. Über zusätzliche Neuerungen denken die Verantwortlichen noch nach, sobald diese spruchreif und unter Umständen mit Kosten verbunden seien, werde der Rat damit befasst, versprach Krist. Darüber hinaus könne die Verwaltung 2015 wirklich Bilanz ziehen: Dann sei die Zwei-Jahres-Frist abgelaufen, binnen derer die Linienbetreiber Palatina-Bus und Imfeld detaillierte Fahrgastzahlen für eine Nutzungsanalyse vorlegen müssten. Zu den Änderungen, die bereits mit dem Sommerfahrplan ab 15. Juni gelten, gehören: Die verbundenen Linien 511 Haardt–Mâconring–Hauptbahnhof und 517 Neustadt–Esthal (ab Bahnhof fuhr die 511 als 517 weiter) werden wieder entkoppelt, um mehr Pünktlichkeit ab dem Bahnhof zu gewährleisten. Damit wird der Abschnitt Hauptfriedhof–Hauptbahnhof (sehr geringe Fahrgastzahlen) nur noch von der Linie 502 bedient, und die Linie 511 fährt ab Hauptfriedhof wieder direkt über die Haltestelle am Globus in den Ortsteil Haardt.Die neue Linie 515 soll besser mit den Zugverbindungen im Nahverkehr abgestimmt werden, weshalb sich die Fahrtzeiten etwas verschieben. Den Kleinbus im Heidenbrunnental bis zum Naturfreundehaus fahren zu lassen, ist laut Krist wegen des schlechten Zustands der Kreisstraße nicht möglich; sollte es tatsächlich eine Nachfrage geben, könnte ab Sommer ein Ruf-Taxi als alternative Verlängerung in den Test gehen. Mögliche Änderungen zum Fahrplanwechsel am 1. Dezember wären der Verwaltung zufolge: Der Halt Louis-Escande-Straße soll wieder eingerichtet und damit die Anbindung an Decathlon verbessert werden. Angefahren würde sie von dem Linienbus 507.Ebenfalls noch geprüft wird der Bürgerwunsch, auf der neuen Linie 515 auch eine Haltestelle Königsbergsiedlung einzurichten. Unklar ist aber, ob ein Bus dort überhaupt wenden könnte. Zudem will die Stadtverwaltung prüfen, ob ein City-Shuttle eingesetzt werden könnte, wie es die Stadtratsfraktion der Grünen beantragt hat. Demnach könnte ein solcher Bus beispielsweise zwischen Stadionbad und Bahnhaltepunkt Süd mit ihren Park-and-Ride-Plätzen pendeln und damit auch Verkehr aus der Innenstadt herausgehalten werden. Um die Verbindung attraktiv zu gestalten, sollte das Ticket nicht mehr als einen Euro kosten; mit solchen Regelungen hätten Nachbarstädte wie Speyer und Ludwigshafen gute Erfahrungen gemacht. Mit Blick auf Touristen sollte die Fahrkarte Bestandteil eines Gäste-Tickets sein, dessen Einführung die Grünen ebenso fordern. (ahb) Schreiben Sie uns

Wie sind Ihre Erfahrungen, liebe Leserinnen und Leser, mit dem neuen Linienbuskonzept? Haben Sie Anregungen, Lob oder Kritik? Schreiben Sie uns eine kurze E-Mail an redneu@rheinpfalz.de.

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