Neustadt Prozessauftakt: Neustadter muss sich freikaufen

Am 21. April findet die nächste Verhandlung statt.
Am 21. April findet die nächste Verhandlung statt.

Räuberische Erpressung und erpresserischer Menschenraub: So lautet die Anklage gegen einen 25-jährigen Mann aus Lingenfeld, dessen Prozess am Mittwoch vor dem Landgericht Frankenthal eröffnet wurde. Gleich zweimal soll er in dieselbe Wohnung in Neustadt eingebrochen sein und unter Androhung von Gewalt Geld gefordert haben.

Im März 2020 soll der Lingenfelder demnach von seinem Opfer in Neustadt die Herausgabe von dessen Kreditkarte mit der dazugehörigen Pin erzwungen haben. Im Anschluss soll er 500 Euro vom Konto des Opfers abgehoben haben. Beim Verlassen der Wohnung hat er laut Anklage verschiedene Gegenstände aus der Wohnung mitgenommen.

Im April 2020 soll der Angeklagte dann mit fünf weiteren bisher unbekannten Personen erneut in die Wohnung des gleichen Opfers in Neustadt eingedrungen sein.

Opfer stundenlang in Gewalt der Täter

In diesem Fall soll der Angeklagte mit seinen Mittätern den Mann dazu gezwungen haben, verschiedene Familienmitglieder anzurufen, damit diese Geld auf das Konto des Angeklagten überweisen. Erst als das Geld gutgeschrieben war, soll das Opfer wieder freigelassen worden sein. Der Neustadter soll sich somit über mehrere Stunden in der Gewalt der Täter befunden haben.

Der Angeklagte wurde im November 2018 wegen Drogendelikten zu einer Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt und ist zwischenzeitlich rückfällig geworden. Dem Gericht war nicht bekannt, dass die Bewährung widerrufen worden ist. Deshalb ist der Angeklagte aktuell in einer therapeutischen Einrichtung untergebracht. Da die angeklagte Tat somit unter Umständen unter dem Einfluss von Drogen stattgefunden hat, will die Kammer nun einen Gutachter hinzuziehen, bevor weiterverhandelt wird. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 21. April geplant.

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